Du suchst einen Job?
Die Schariagerichte im Königreich Saudi-Arabien sucht noch Henker mit dem Schwerpunkt Köpfen.
Die Presse berichtet darüber.
Szenen aus dem besseren Leben
Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach, wir Armen!
Johann Wolfgang von Goethe, Faust I
Du hast gerade bei Klondike das nächste Level erreicht und nutzt die Gelegenheit, den Blick etwas abschweife zu lassen und liest bei Facebook, dass in einem dieser Flüchtlingsheime von Bewohnern eine Ziege geschlachtet wurde. [Rundschau]
- „vllt sollte man die mal schlachten“
- „bekommen genug geld können sich ihr fleisch kaufen“
- „ne davon kaufen se lieber Handys“
- „und betteln auf der strasse nach € damit die rechnung bezahlen können“
- „das glaub ich nicht ….ey schickt wieder raus hier“
Vorsicht: Werbung
Diese Werbung habe ich für den geneigten Betrachter am Niederrhein entdeckt und unmittelbar fotografiert.
Hin und Veg
Vegane Restaurants haben Konjunktur und lustige Namen.
Sie haben Namen für ihre Gerichte, die oft an Tiere erinnern – Vurst und Fisch – und auch für sich selbst haben sie Namen – Extravegant -. Ganz rührend sind die Speisekarten, weil man dort vom Rechtschreibfehler über den kreativen Sprachgebrauch bis zur Aneinanderreihung meist gänzlich unbekannter Zutaten so ziemlich alles findet. In diversen sozialen Medien zeigen sie dann auch Fotos von ihren Gerichten. Jeder, der sich schon einmal in der Fotografie von Speisen versucht hat, wird wissen, dass die Bilder meist einem lauen Abklatsch der Gerichte gleichen, wenn man ohne die spezialisierten Fotografen und ihren Studios auskommen will. Um so verwunderlicher finde ich, dass solche veganen Restaurants wohl auch schlechte Lieblingsbilder zu haben scheinen. Ein ganz bestimmtes Anti-Jäger-Schnitzel mit Pommes und Salat sehe ich nahezu wöchentlich und mir wird etwas übel, wenn ich daran denke, dass dieses eine Schnitzel nun schon seit mehreren Jahren angeboten wird. Es wirkt mit der Zeit insgesamt ärmlich und angestaubt jenseits des Mindesthaltbarkeitsdatums. Manchmal sieht man auch ein Vegg-Lett als nachempfundenes Omelett.
Schmale Basis: AfD hat wohl noch Übergewicht
Schweigen ist Silber
Frau Merkel ist nicht mächtig! Die öffentliche Darstellung einer Macht ist kaum zu begründen. Sie hat nämlich nur ein Mandat auf Zeit, das an den Willen der Bundestagsabgeordneten und der wiederum gebunden an die Wahlentscheidung der Bürger gebunden ist. Mit einer neuen Wahl wird neu gemischt.
- Sie werden als Nichtwählerpartei verunglimpft, obwohl es ja offensichtlich ist, dass sie weder als Partei antreten noch wie Parteigänger verrechnet werden wollen.
- Sie werden als Politikverdrossenheit gebrandmarkt, obwohl sie vielfach nur die Konsequenz aus der Bürgerverdrossenheit der Politiker ziehen.
- Sie werden als Verweigerer grundlegender Bürgerpflichten stigmatisiert, obwohl sie sich einwandfrei im Raum des Wahlrechts bewegen, das auch zulässt, dass man nicht wählt.
- Sie werden als weniger intellektueller Bodensatz der Gesellschaft, der vielleicht an ihre individuellen Freuden, aber nicht an das gesellschaftliche Wohlergehen denkt, mitgeschleppt, obwohl sie trotz gegenteiliger Beteuerungen systematisch aus den s fern gehalten werden.
Nachschlag in Nepal
Wäre das Nachbeben ein Vorbeben, würde heute die Weltpresse wieder in Nepal einfallen. Die Mitleidskonzerne würden ihre Fahne raushängen und das steigende Spendenaufkommen heimlich bejubeln. Die Hilfsorganisationen würden mit Ärzten, schwerem wie leichtem Gerät und Hunden über Nacht anreisen. Das ist ihr Geschäft.
Aber es ist ein Nachbeben. Es hilft möglicherweise beim Abbruch wackliger Mauern.
Die Presse hat gezeigt, was zu zeigen war und bleibt daheim. Die Mitleidskonzerne sind froh, dass sie ohne Zweckbindung gesammelt haben. Die Hilfsorganisationen sind mangels Infrastruktur abgereist und konnten nicht einmal zeigen, wie effektiv sie wirklich hätten helfen können.
Jetzt sind die Alteingesessenen in Nepal alle wieder mit den traditionellen Unzulänglichkeiten in der Infrastruktur und der Politik allein und es würde nicht überraschen, wenn sie diese Tradition fortsetzen. Die Hilfe von Außen ist ja lediglich für Katastrophen gedacht und auch nur in solchen Fällen manchmal wirksam.
Alle hatten etwas von der Katastrophe, nur die Menschen in Nepal nicht. Sie werden nun notgedrungen vermehrt als Sklaven in Katar im Fußballstadienbau ihr Leben für ein paar Kröten riskieren, anstatt die Demokratie zu bewegen und die Einnahmen in eine Infrastruktur zu investieren. Die betuchten Bergbezwinger sind mit Geld und einem blauen Auge davon gekommen und sehen sich den Nepalesen wie dem Himmel noch näher als vordem und sind doch in Wirklichkeit weiter weg als sie es je waren.
Und jetzt noch eine interessante Denkbewegung, die mir gerade zugetragen worden ist: Experten halten das besagte Nachbeben für ein Hauptbeben, das also selbst Nachbeben auslöst.
Offenbar ist die Abfolge der Katstrophen so schnell, dass sie sich nicht mehr gesondert vermarkten lassen. Da drängt sich das Reden vom Nachbeben geradezu auf.
Salutderivat
Eigentlich schreibe ich das hier für die Werkszeitung von Heckler&Koch. Vorsorglich poste ich es aber schon einmal hier.
Die Salutschüsse für verdiente wie unverdiente Würdenträger sind von jeher nach Status und Anlass gestaffelt. Der König kriegt 100 Kanonenböller, sein Deputy lediglich eine schmale Gewehrsalve zur Ehre.
Wenn nun der nordkoreanische Verteidigungsminister – weiß der Deibel, wie er an den Job gekommen ist – hingerichtet wird, dann gilt eine Analogie, die sich aus dem gleichen Begründungsmuster speist: Ein ausgewachsenes Flugabwehrgeschütz hat ihn stehenden Fußes unter seiner Dienstmütze pulverisiert.
Mir fallen gerade die Momentaufnahmen von deutschen Spitzenpolitikern ein, die mitten im politischen Geschäft gedöst haben. Sie fallen mir ein, weil der jetzt ehemalige nordkoreanische Verteidigungsminister auch gedöst haben soll. Er soll auch an entscheidender Stelle Widerworte gegeben haben. So weit ist es Gott sei Dank bei deutschen Spitzenpolitikern noch nicht gekommen.