Fiese Wanne

Bei der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien gibt es ständig üble Verletzungen, weil der lästige Gegner den Weg des Balls zum Tor verstellt. Lediglich der guten Körperverfassung der Spieler ist es zu verdanken, dass nicht alle als Sportinvaliden vom Platz getragen werden. Gleichwohl ist eine offenbar normierte Spielertrage ständig im Einsatz, die sehr stark an eine Wanne erinnert, die gut nach unten abdichtet und die mutmaßlich auch noch über einen Deckel verfügt. Beides zusammen wäre dann auch als Verpackung für ein irgendwie abgeschlossenes Leben denkbar. Das Teil liegt ästhetisch nahe an der Ekelschwelle. Aber wir wissen ja, dass der FIFA nichts zu fies ist.

Fußball mit Biss

Wenn ein Fußballspiel erst beim Biss des Gegners in irgendein Körperteil spannend wird, dann bedeutet das doch, dass die bestehenden Regeln des Fußballs sukzessive aus dem Spiel genommen worden sind, um die Regelhaftigkeit des Durchbeißens als neue Norm einzuführen.
Ich frage mich schon lange, ob taktische Fouls, das provozieren foulträchtiger Berührungen und schwalbenähnliche Flüge ohne Kontakt mit dem Gegner nicht dem Spiel mit dem Ball, sondern dem Spiel mit den Regeln dienen.
Gelbe und rote Karten haben das Potential zum Fußballspiel zurück zu finden.

„unbeschulbar“ ?

Heute argumentiert die TAZ mit „unbeschulbar“ — und setzt damit eine unsägliche Tradition fort.

• Dieses Wort verunstaltet das Wort Schule.

• Das Wort suggeriert, dass der Auftrag der Schule, nämlich Kinder ohne Ausgrenzungen mit Erziehung und Bildung zu fördern, trotz Schulpflicht nicht gilt.

• Das Wort fokussiert in ideologischer Manier ein Kind, das den Wünschen der Schule genügen soll und nimmt die Schule vor dem Entwicklungserfordernis in Schutz, auch künftig auf neue Erfordernisse zu reagieren.

Wenn „unbeschulbar“ nicht Karriere als Unwort macht, dann …

TAZ schreibt

SENSATIONen

Bei der Fußballweltmeisterschaft wird täglich über Sensationen berichtet. Das ist bei vielen Spielergebnissen so, aber auch bei gern einmal ausgewählten einzelnen Tritten gegen den Ball.
Nach meinem Verständnis ist die Sensation eine so seltene Ausnahme, dass sie in der Erinnerung lange überdauert.
Meine ‪Sensation‬ bleibt auf alle Fälle in Erinnerung: Als ich einmal in der gerade bezogenen Wohnung in der Nacht mit dem Pantoffel eine Motte jagte, dann aber die Deckenlampe traf, die mit perfekter Ballistik durch das offene Fenster flog und schließlich eine Etage tiefer vor der Haustür zerschellte – war das irgendwie höchst sensationell.

Über die Elfenbeiner

Ich sehe gerade die Mannschaft der Elfenbeinküste Fußball spielen.
Die Menschen von der Elfenbeinküste – oder heißt es: aus der Elfenbeinküste – werden erstaunlicherweise von irgendwie fachkundigen Sprechern als Ivorer bezeichnet. Nun ist Ivoire aber dass französische Wort für Elfenbein. Die Bezeichnung ist wohl ein Relikt aus Kolonialzeiten. Sollten die Menschen dann doch nicht besser in der deutschen Sprache Elfenbeiner genannt werden?

Verkehrszeichen

Verkehrszeichen werden kaum noch ernst genommen. Das kann fatale Folgen haben. Es stellt sich also die Frage, wie man die Beachtung der Verkehrszeichen verbessern kann.
In Mönchengladbach ist man nun auf die Idee gekommen, die Verkehrsschilder direkt so aufzustellen, dass deren Zweck durch die Art der Aufstellung an Gewicht gewinnt.
Am Beispiel des Schildes „103-20 Kurve (rechts)“ sieht man deutlich, dass es nun keinen Zweifel mehr daran gibt, dass es lediglich rechts herum geht. Das erscheint doch als ein Weg in die richtige Richtung.

 

103-20 Kurve (rechts)