Meine rote Liste

Ich bin immer schon ein Freund von Kunst und Kultur.

Aber muss ich es mir gefallen lassen, dass ein bestimmtes Theater – das ich immer wieder gern besuche – für sich das ins Spiel bringt, was ich eines Tages zu vererben haben werde und das so als kleine Anregung rüberbringt?

Das Vererben ist ja eine ganz persönliche Sache, also eine freie Willensentscheidung ohne wenn und aber. Für ein Testament sollte auch eigentlich niemand die Marketingabteilung eines Theaters kontaktieren.

Ich wehre tagtäglich angeblich innovative Neuentwicklungen ab, die mir Gesundheit, Schönheit, Erlebnisse, Knabbereien und den ultimativen Kick gegen Geld versprechen. Hinzu kommen alle möglichen, oft auch international agierenden Caremaschinen, die bei mir mit Gründen etwas abschöpfen wollen. Dies nicht nur zur Weihnachtszeit. Die Abwehr dieses übergriffigen Marktgeschehens ermüdet mich, weil es sich fortsetzt und kaum gestoppt werden kann. Ich sollte eine rote Liste führen. Letztens wollte mir gar zu meinem Glück jemand gegen lebenslanges Wohnrecht irgendein Haus abschwatzen.

Und nun reiht sich auch das Theater ein. Sie sollen dort wissen: Ich erwarte Respekt bis zum Tod und mag keine verstohlenen Blicke auf meine Geldbörse – bei aller Großzügigkeit.

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