Gandhi als Vorbild

Es macht mir keinen Spaß mehr, Mahatma Gandhi, Albert Schweitzer oder John Kennedy als Vorbild präsentiert zu bekommen!

Das hat damit zu tun, dass Vorbilder lediglich positive Eigenschaften bündeln und ihnen damit einen Status zugeschrieben wird, der ihnen icht zusteht.
Das hat aber auch damit zu tun, dass das Vorbild seinen Zweck noch in gut integrieren mittelalterlichen Gesellschaften erfüllt hat, aber angesichts neuzeitlicher Anforderungen für Erwachsene unbrauchbar ist. Kinder müssen bei einer gelungenen Entwicklung mit der Jugend ihre Helden aufgeben und ihre Identität aus einer nie endenden Balance unterschiedlicher Erwartungen beziehen.
Hinzu kommt, dass solche überaus beliebten Vorbilder gern einmal benutzt werden, weil sie sich posthum ja auch nicht mehr wehren können. So liest man beispielsweise häufig, Gandhi habe vegan gelebt und Schweitzer habe sein Urwaldhospital nach medizinisch und menschlich vorbildlich geleitet. Kennedy wird gar gegen alle Belege zur Kunstfigur des Guten gestylt. Das stimmt doch alles nicht. Vorbilder lassen sich in jedem Fall entzaubern und verschwinden dann stets im Gewühl der Jahrhunderte.

Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.