Die Entwicklung von Verpackungen haben mit Blick auf eine unbelastete Lebenswelt zur Unverpackung geführt. Es gibt Läden, in denen alle Waren unverpackt sind. Man sollte dorthin sinnvollerweise die Verpackung mitbringen, die weitgehend universell sind und dies und jenes aufnehmen können. Man ist dann aber nicht nur verpackungsarm, was der Umwelt dient, man ist aber auch dem Produkt mit allen Sinnen sehr nahe und frei, die gewünschte Menge zu wählen.
Ein gegenläufiger Trend ist die Weiterentwicklung der Umverpackung. Eine Umverpackung konkurriert im Material, in der Ästhetik und Passform und oft sogar im Preis mit der Ware, die darin verpackt ist. Erfahrungen im Marketing belegen, dass häufig für die Kaufentscheidung Umverpackungen einen großen Wert haben. Es gibt gar Umverpackungen, die auch ohne Inhalt vermarktet, gehandelt und genutzt werden. Wer ein neues Handy kauft, betrachtet die Verpackung nicht als Müll und erfreut sich an den funktionalen Designerteilen und bewahrt einen hohen Wiederverkaufswert seines Handys, wenn die Umverpackung dabei ist.
Gleich wohl ist die Umverpackung nur eine wertsteigernde Verpackung, die entbehrlich wäre, wenn man die Umwelt höher bewertet als die haptische Anmutung.
Einfach nur Verpackung zu sagen, das wäre angemessen. Stattdessen macht sich aber ein Unboxingkult breit. Es gibt sogar Auspackfilme, in denen der Käufer mit feuchten und bebenden Händen den eingekauften heißen Scheiß langsam aus der Verpackung löst, nicht ohne das Schlüsselwort unboxing in seine Sprache und seine Tags eingebaut zu haben.