Schmeckt es, Leute?
Ich esse gern und interessiere mich für die Zubereitung von Speisen. Darüber zu sprechen begleitet die Menschheit immer schon und ist geschmackvoll, stiftet ein Wohlgefühl und eine Verständigung auch zwischen fremden Menschen.
„Da es dem König aber wenig gefiel, dass sein Sohn, die kontrollierten Strassen verlassend, sich querfeldein herumtrieb, um sich selbst ein Urteil über die Welt zu bilden, schenkte er ihm Wagen und Pferd. ‚Nun brauchst du nicht mehr zu Fuss zu gehen‘, waren seine Worte. ‚Nun darfst du es nicht mehr‘, war deren Sinn. ‚Nun kannst du es nicht mehr‘, deren Wirkung.“
Mein Appell:
Ächtet Thermomix! –
Morgenland, Mittagessen und Abendland sind in Gefahr!
Nachtrag im November 2015:
Thermomix – war wohl nix …
Ich habe – wie zu lesen – schon lange Zweifel an der emanzipatorischen Bedeutung des eintöpfigen Küchengerätes Thermomix, das gerade die Szene der Besserverdienenden aufheizt.
Jetzt lese ich mit Freude, dass auch die Stiftung Warentest das Gerät auf die Stufe der billigen Geräte zurück geholt hat und entzaubert.
Die Glaubensgemeinschaft Direktvertrieb muss jetzt tapfer Zusatzhypothesen gebären und weitere Priester weihen, um nicht im Zeitgeist zu versinken.
Die Entwicklung der Medien ist atemberaubend, aber zeitgeisttreu
Ich verdeutliche das einmal im Vergleich zweier Katastropheninszenierungen, nämlich zur Ermordung des US-Präsidenten Kennedy 1963 und zum Absturz eines Linienflugzeugs in diesen Tagen. Dazwischen liegen also mehr als 50 Jahre.
Damals war die Berichterstattung kurz und auf das wesentliche beschränkt. Nach etwa 5 Minuten wurde ohne Rücksicht auf das Publikum auf eine kollektive Trauer übergeleitet. Die öffentlich rechtlichen Anstalten hatten dazu die Hoheit. Es war also für den Rest des Tages „ernste Musik“ zu hören. So nannte man das damals. Die Information war zufriedenstellend, die Musik war mir ein Ärgernis.
Heute wird das eigentliche Ereignis, zu dem kaum mehr Erkenntnisse vorliegen als zu dem historischen Attentat, mit Wiederholungen, Perspektivwechseln, Mutmaßungen und Expertenbefragungen nahezu rund um die Uhr behandelt. Die Trauerarbeit wird dabei selbst zu einem Ereignis, über das die Presse inklusive berichtet und daran beteiligen sich Politiker in öffentlichen Auftritten vor Ort. Das Ereignis wird also letztlich medial zelebriert und mit nichtssagenden Floskeln so lange verdünnt, wie sich die Medienkonsumenten binden lassen. Der Klick ist im Zweifel wichtiger als die Information. Über die bereits gut eingeführte Secondscreennutzung ist der Medienkonsument aufgefordert, sich zur Verstärkung der tragenden Stimmung aller Berichte zu äußern. Dass kollektive Gefühl der Betroffenheit bleibt unecht, zeigt aber auf, dass das Thema so bald kein Ende haben wird.
Damals war das für mich auch nicht optimal mit der Berichterstattung in den Medien. Mittlerweile scheinen mir die Medien die Zeit mit einer eigenwilligen Unterhaltung zu stehlen, in der unbedeutende Dinge bis ins unendliche aufgefächert werden. – Oh, du schöne bunte Medienwelt!
Unverhältnismäßige Anteilnahme
Ich meine aber:
Und das auch noch zum Thema I
Und das auch noch zum Thema II
Dann sind auf einmal die Helfer der Bergwacht sauber aufgestellt, und berichten. Frau Merkel benötigt also die Medien nicht einmal zur Information, lediglich zur Präsentation . Es erinnert alles etwas an den Hype um Charlie Hebdo: Ein Riesenschau der Betroffenheit …
Verschwörungstheorie
Verschwörungstheorien haben wieder Konjunktur.
Mit ihnen wird nicht versucht – im Sinn einer kritischen Wissenschaft – die Annahmen in der Theorie zu widerlegen. Für die Theorie werden stattdessen aber unzählige Belege gesammelt und aufgelistet, die sie stützen. Bei aller Plausibilität auf den ersten Blick, bleiben sie eben doch nur Theorien, die bekanntermaßen richtig und falsch sein können. Sie sind meistens einfach zu widerlegen und deshalb falsch.
Die aufstrebendste Verschwörungstheorie gruppiert sich um den Begriff „Chemtrails“. Es werden angeblich nach dieser Theorie mit Flugzeugen und sonst wie Kondensstreifen und Wolken mit Giftstoffen und so weiter an den Himmel gezaubert, mit denen die Welt beherrscht werden soll.
Und jetzt ist die Sonnenfinsternis an diesem Tag und in diesem Zusammenhang nicht uninteressant.
Ich gehe mit satirischer Absicht noch einen Schritt weiter und sehe anstatt einer verdeckten Sonne einen Halbmond aus dem Morgenland. Die aktuelle Presse ist voll davon.
Auch dem Verschwörungsunternehmer Ken Jepsen (KenFM) kommt die noch diskutierte Flugzeugkatastrophe offenbar sehr recht. Für ihn und seine Gehilfen ist alles nicht bewiesen und deshalb offenbar ganz anders.
Streetart Köln
Variationen über den Mittelfinger
Sollten wir in einer Art Beschneidung nicht direkt nach der Geburt diese unnützen Mittelfinger entfernen?
Ich kenne dich
Ihnen ist deshalb nichts hinzu zu fügen.
Ich glaube auch christliche Eltern hätte was gegen eine Tochter die Pornos dreht und zwar Hardcorefilme mit echt schlechter Qualität wie bei Sibel Kekilli.
Sei doch nicht immer gleich beleidigt!
In letzter Zeit ist alle Welt beleidigt. Sogar meine Mutter wird immer wieder beleidigt.
Ist es nicht vielmehr so, dass die angebliche Beleidigung nicht den Angriff auf den anderen ausmacht, sondern die Behauptung, man selbst oder irgend jemand anderes sei beleidigt worden? Das Beispiel ist offenbar das Konstrukt eines Angriffes zur Aufmerksamssteigerung der Zeitungsleser.
Dass die Beleidigung in der aufgeklärten Welt ihren Charakter ändert, wird oft unterschlagen. Früher konnte ja schon die selbstgewählte Position im Raum beleidigend sein. Beleidigung wird juristisch als ein Ehrdelikt gehandelt.
Ich kenne die aktuelle Reinform des Beleidigtseins in der Alltagspraxis vor allem von den gut glaubensintegrierten jungen Moslems männlichen Geschlechts, die hauptsächlich dafür leben, ihre Lieben vor Beleidigern zu schützen. Und prompt werden sie fündig, so wie nun auch die WAZ.