Sei doch nicht immer gleich beleidigt!

In letzter Zeit ist alle Welt beleidigt. Sogar meine Mutter wird immer wieder beleidigt.

Jetzt soll laut WAZ der Manager von Bayern München den Manager von Werder Bremen beleidigt haben. Zitat: „Sammer beleidigt Eichin: ‚Zu häufig ’nen Puck an den Kopf bekommen'“ (WAZ vom 12.3.2015)

Ist es nicht vielmehr so, dass die angebliche Beleidigung nicht den Angriff auf den anderen ausmacht, sondern die Behauptung, man selbst oder irgend jemand anderes sei beleidigt worden? Das Beispiel ist offenbar das Konstrukt eines Angriffes zur Aufmerksamssteigerung der Zeitungsleser.

Dass die Beleidigung in der aufgeklärten Welt ihren Charakter ändert, wird oft unterschlagen. Früher konnte ja schon die selbstgewählte Position im Raum beleidigend sein. Beleidigung wird juristisch als ein Ehrdelikt gehandelt.

Ich kenne die aktuelle Reinform des Beleidigtseins in der Alltagspraxis vor allem von den gut glaubensintegrierten jungen Moslems männlichen Geschlechts, die hauptsächlich dafür leben, ihre Lieben vor Beleidigern zu schützen. Und prompt werden sie fündig, so wie nun auch die WAZ.

In der aufgeklärten Gesellschaft ist es allerdings überlebenswichtig, Kritikern nicht das Wort zu verbieten, in dem man den Beleidigten spielt und auch noch Gefühle ins Feld führt, die es nicht gibt, nämlich die trendigen sogenannten „religiöse Gefühle„.
Die Toleranz der Demokraten lässt sich nicht aus der Grundposition des Beleidigten und Dauerverletzten heraus praktizieren.

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