Dressur pur
Dass Dressur und Freiheit gegensätzlich sind, ist unumstritten. Es bedarf einiger Überzeugung aus der Branche der Dressurreiter, zu vermitteln, dass die Unfreiheit der Dressur die edle Freiheit des wilden Pferdes nur vervollkommnet. Die Überzeugungskraft reicht dann auch nicht sehr weit. Außerhalb der Dressurbranche guckt man ungläubig oder wendet sich schnell anderen Sportarten zu. Nur neurotische Perfektionisten können eine als Sport getarnte Tierdressur mögen, die jeden freien Schritt unterbindet und deshalb Kunstfiguren hervorbringt, die lediglich einer konzeptionell gemachten Logik folgen.
Jetzt wurde bei einer Europameisterschaft in Aachen ein krankes Pferd auf die Reitbahn geschickt, damit es sich amortisiert anstatt die Freiheit zu bekommen, die dem Kranken grundsätzlich zusteht. Es ist schief gegangen und die Eigner des Pferdes taten so, als wollten sie es zunächst nicht glauben. Jetzt ist klar, dass sie den Aufschrei des Pferdes totgeschwiegen und sein Humpeln sogar im Wettbewerb großzügig übersehen haben.
Ich sehe in diesem Fall, dass der Umgang mit dem Tier dem Umgang mit einem toten Sportgerät entspricht.
Es sollte doch so sein: Der Tierfreund fragt das Pferd, bevor er sich draufsetzt. Üblicherweise sagt das Pferd auch dann nein, wenn es unverletzt ist. Das ist zu respektieren.
Herrenreiter sind Relikte einer untergegangenen Welt, die mit Geld eine geraubte Anmut falsch inszenieren.
Das Reitpferd steht auch dann nicht kurz vor dem Abitur, wenn es den Ansprüchen genügt und als kostspielige Wertanlage gehandelt wird. Es will vermutlich trotzdem nur ein Pferd sein, auch wenn die journalistischen Berichterstatter es durchaus für möglich halten, dass solche Pferde rechnen und schreiben können und nicht einfach nur flüchten, wie es die Biologen sagen.
Warum nur …
„Opa – warum hast du roten Nagellack am kleinen Finger?“
„Ich leiste mir ein Alleinstellungsmerkmal abseits ausgereizter Tattoos.“
Koppelungen
Auf dem Weg zur optimierten Wohnung für Flüchtlinge
Als wir noch nicht alles geregelt hatten, um allem vorzubeugen, als noch nicht die betriebswirtschaftliche Sparsamkeit um jeden Preis als Orientierungsnorm galt, da konnte man noch spontan und wirksam helfen und es fehlte damit auch der Nährboden für eine Flüchtlingsindustrie.
Aktuell braucht man stattdessen lange Vorlaufzeiten, die man zur Kostenreduzierung auch gern mal ungenutzt lässt.
Und plötzlich stehen da viele hilfsbedürftige Menschen noch nicht einmal vor der Tür, weil es noch gar keine gibt.
Man muss also nicht, wie die Frau Klöckner von der CDU es will, einen Absenkung der Standards der Wohnungen für Flüchtlinge, sondern die Öffnung, also die Abschaffung der Standards in der Verbindung mit einer Orientierung daran, was ein menschenwürdiges Leben ausmacht. Es fällt uns sogar spontan ein, was das ist.
Hanfparade
Hanf ist bekanntermaßen eine vielseitige Pflanze ohne negative Eigenschaften. Jetzt läuft gerade die Hanfparade in Berlin, um den Umgang mit dem Hanf zu legalisieren, also zu vereinfachen.
Als Droge ist sie grundsätzlich nicht gefährlicher als die legalen (?!) Drogen, die fleißig Gelder in öffentliche Kassen spülen. Das Problem sind die Suchtpersönlichkeiten, die für irgendeinen Kick ihr letztes Hemd geben. Ohne Suchtstoff werden sie unmittelbar einen neuen erfinden. Solche Leute sind meistens auch die Opfer einer hyperdynamischen Entwicklung, die den sensiblem Menschen entwurzelt, um ihn im Kreislauf der Drogenwirtschaft zu Tode zu melken. Die Legalisierung aller Hanfprodukte ist überfällig, obwohl es fast schon zu spät ist.
Die Shitbiologen haben insbesondere In den Niederlanden mittlerweile eine Pflanze gezüchtet, in der der Wirkstoff THC in vielfacher Konzentration heranwächst und je nach Konsumprodukt in der Aufbereitung noch weiter gesteigert wird. Es ist vorbei mit dem gemütlichen Joint. Cannabis ist eine erwachsene Droge! Eine frühzeitigere Freigabe hätte die Sache einfacher gemacht.
Offene Fragen …
Dass Geheimdienste im Geheimen arbeiten ist banal, aber schon längst nicht mehr selbstverständlich. In der vernetzten Öffentlichkeit gibt es nur noch private Geheimnisse und gerade diese werden von Geheimdiensten unterlaufen. Die Parlamente haben mit ihrer Regierungsmehrheit offenbar nichts dagegen.
Der Bürger, der selbstverständlich seine Geheimnisse nicht preisgeben will, und die fortgeschrittene Lauschtechnik sichern die Existenz der Geheimdienste wie nie zuvor. Es ist kein Wunder, wenn die Geheimdienste nervös werden, weil der Bürger nicht mitspielt und die Technik auch von anderen genutzt wird. Die Geheimdienste arbeiten deshalb schon lange nicht mehr an ihren Aufträgen, sondern für ihr eigenes Überleben – also sinnlos. So hat ja wohl auch der Verfassungsschutzpräsident Maaßen unlängst ausgedrückt, er wolle mit der Anzeige wegen Landsverrates den Geheimdienst vor den Aufklärern retten.
Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Organisation, denen der Zweck abhanden gekommen ist, alles tun, um im Todeskampf ihr Überleben zu rechtfertigen. Das war bei der NATO so und so ist es auch bei den weltweit eingerichteten Anti-Doping-Institutuionen.
Die Geheimdienste haben in ihrem Überlebenskampf die Unterstützung der Regierung. Die aktuelle Inszenierung eines Landesverrats wirft sehr viel mehr Fragen auf, als beantwortet werden. So steht es in jeder Zeitung. Der Bürger und seine Volksvertreter im Parlament erfahren jedoch nichts und stoßen auf die selbstgefällige Gegenwehr der Regierung.
Im normalen Alltag gäbe es in solchen Fällen stets tiefe Zerwürfnisse oder psychiatrische Gutachten, wenn jemand an entscheidender Stelle nichts als blödsinnige Rechtfertigungen produziert und jede Aufklärung blockiert. Das lässt sich niemand bieten.
Offenbar reicht eine Regierungsmehrheit aus, um den grundlegenden Parametern der Vernunft und der Aufklärung auszuweichen und so zu tun, als sei alles normal. In der Politik ist offenbar eine Opposition viel wichtiger als wir immer denken. Sie hindert uns daran, in konstruierten Psychodromen die Welt zu deuten.
Wir brauchen dringend einen Ungeheimdienst, also einen Öffentlichkeitsdienst, wie es die investigativen Journalisten in ihren Netzwerken bereits vormachen. Warum auch nicht?!
Tendenzbetrieb
Es besteht weitgehende Einigkeit darüber, was jetzt, mit dem August 2015, auch mit langer Verzögerung in Arbeitsverhältnissen mit der Katholischen Kirche angewendet werden soll: Man darf beispielsweise mehrmals nacheinander heiraten, ohne auf seinen Arbeitsplatz verzichten zu müssen. Eigentlich müssen Tendenzbetriebe ihrer Tendenz ja treu bleiben. Denn diese Tendenz ist ihr existenzieller Markenkern. Deshalb hatte ich gegen die teils skurrilen Vorschriften bei aller Ungerechtigkeit nichts einzuwenden. Denn der Mensch ist ja frei, sich anderen Betrieben zuzuwenden. Kritisch sah ich es nur dort, wo Tendenzbetriebe sich überwiegend mit Geldern des Staates finanzierten. Bei den Kindergärten ist das beispielsweise der Fall. Ich glaube fest daran, dass der aktuelle Verzicht auf alte Tendenzregeln nicht das Ergebnis einer theologisch fundierten Erneuerung ist, sondern lediglich dem Überleben in einer Welt dient, die sich ungestraft und kaltschnäuzig über die Regeln der Kirche hinweg setzt. Der Nebeneffekt ist, dass der Tendenzbetrieb an Profil verliert. Ganz nebenbei ist das auch schade. Ich mag Institutionen lieber, wenn sie mit ihren Grundsätzen streitbar untergehen, als wenn sie sich mit aufgehübschten Schokoladenseiten in die ewige Zukunft quälen.
Südstadtvirus?
In der renommierten medizinischen Fachzeitschrift „urban sickness“ wird jetzt über ein bedenkliches Symptom berichtet, das vorrangig Kinder aus dem Bereich Köln befällt. Sie greifen wahllos in den Kinderzimmern zu Bauklötzen und anderem Spielzeug und werfen die Sachen mit einem lauten „Alaaf“ in das elterliche Wohnzimmer. Auf das Vorgehen angesprochen, sagen sie dann immer nur unzusammenhängend „Kamelle“. Bisher ist vollkommen unklar, welcher Erreger dahinter steckt. Eine Infektion gilt als wahrscheinlich. Eine wirksame Therapieform muss erst noch entwickelt werden. Die Kinderärzte stehen wie die Eltern den Kindern hilflos gegenüber und warten auf weiterführende Forschungsergebnisse zum Arbeitsbegriff „Südstadtvirus“.