Jetzt treibt den eigentlich schüchternen Militärische Abschirmdienst (MAD) die Idee, islamistische Kämpfer könnten sich in der Bundeswehr für eine sachgerechte Ausbildung interessieren. Das ist nicht besonders einfallsreich. Ist es denn nicht ganz allgemein so, dass man selbst darüber entscheidet, bei welchem Arbeitgeber man seine Berufsausbildung anwendet? Im Kriegshandwerk wird doch nicht nur bei der Bundeswehr gearbeitet und auch ausgebildet. Für Söldner, also Kriegshandwerker von Berufs wegen, gab es auch historisch immer eine große Nachfrage und keine Grenzen.
Es wäre allerdings zu überlegen, ob diese nahezu älteste Gewerbe der Welt einem höchst unmoralischen Anspruch folgt. Würde man daraus die Konsequenzen ziehen, würde das Kriegsgewerbe insgesamt zur Disposition zu stellen sein. Es ist doch sehr kleinlich, wenn man bestimmte Kämpfer vor dem Herrn brandmarken will, nur weil sie berufliche Freizügigkeit nutzen und alle anderen an anderen Stellen der Welt einfach weiterkämpfen sollen.
Das Zertifikat – ein schlechter Rat!
Zunächst galt der Pilot der Flugmaschine, die von ihm vor eine Felsenwand gesteuert wurde als 100% tauglich, so eine Maschine zu steuern. Jetzt wissen wir, dass er 0% tauglich war, also ohne Einschränkung untauglich. Wir fragen uns, warum es nach bestem Wissen und Gewissen zwei so sehr gegensätzliche Einschätzungen gibt.
In aller Facebookfreundschaft!
Es wird ja gern so gehandhabt, dass man solchen Leuten, wie praktizierenden Bildzeitungslesern, die Freundschaft aufkündigt und seinen Teil dazu beiträgt, sie von der Meinungsvielfalt auszusperren.
Es ist manchmal unangenehm und ich will es auch niemandem ersparen:
Die Bildzeitung gehört in das Spektrum der freien Meinungsäußerung. Auch dumme Menschen gehören dazu. Dazu gehören auch üble Rechthaber, versprengte Exoten und Allesegalisten, also hauptsächlich Menschen, die sich von dir und mir heftig unterscheiden.
Die Möglichkeit des Entfreundens erlaubt Toleranz, wenn man sie nicht nutzt. Wenn Freunde die eigene Meinung nicht mehr kreuzen würden, würden wir in der Einfalt der Bequemlichkeit versinken.
Sicherlich hat auch die Toleranz Grenzen. Allein mit einem Klick lassen Sie sich allerdings keine Grenzen ziehen.
Ich kündige diese Facebookfreundschaften also grundsätzlich nicht! Wenn Sie mir allerdings angetragen worden sind, ohne dass ich die Person gekannt habe und ich danach mit Verschwörungstheorien der übelsten Sorte oder ständig wiederholender Werbung so stark eingedeckt werde, dass ich der Gegenrede überdrüssig werde, dann lasse ich trotzdem gern mit einem Klick die Lebenswelten getrennte Wege gehen. – Das habe ich bisher tatsächlich zweimal gemacht.
Das Löschen behält sich in seiner anmaßenden Allmacht ohnehin Facebook vor.
ziemlich zertifizierlich
Ich habe gerade den rheinischen Landregen als besonders naturfreundlich zertifiziert.
[Ohne Zertifikat lässt sich ja heutzutage nichts mehr glaubhaft unters Volk bringen.]
Von VIVAT zu FIFAT!
Wer die geheimdienstlichen Animositäten im Verhältnis der USA und Deutschlands und die gewinnträchtigen Intrigen des internationalen Fußballs aufgenommen hat, der wird angesichts des gestrigen Freundschaftsspiels – Deutschland gegen USA – sicher den Gedanken gehabt haben, dass das Ergebnis zuvor abgestimmt worden ist, um den einen ein Erfolgserlebnis zu vermitteln und den anderen für anstehende Aufgaben anzuspornen.
Dafür mache ich gleich noch einmal: VIVAT zu FIFAT!
Fußball mit dem Bein der Elfe …
Es ist ja richtig, dass die Gemeinschaft der Sprechenden darüber entscheidet, was die Sprache betrifft. Kein Rechthaber und kein Duden kann uns da etwas vorschreiben, auch nicht die Bundesregierung.
Gestern spielte in der Fußballweltmeisterschaft der Frauen die Mannschaft der Elfenbeinküste und verlor 0:10 gegen die deutsche Mannschaft.
Und da war es wieder: Die Reporterin brachte Ivorerinnen ins Spiel. Irgendwann sagte sie auch mal Afrikanerinnen, dann aber nur noch Ivorerinnen.
Gut – man gewöhnt sich ja an alles und es ist nicht auszuschließen, dass dieses Wort von der Gemeinschaft der sprechenden vermisst würde, wenn es bei der Suchen nach einer gerechten Sprache aussortiert würde.
Das Wort hat eine ruhmlose Geschichte:
Mit dem Beginn des Kolonialismus der Europäer waren zunächst die afrikanischen Küsten bekannt. Von dort aus wurden die verwertbaren Stoffe aus dem Hinterland verschifft. An einer Stelle waren es hauptsächlich Elefantenzähne und der Küstenabschnitt wurde fortan Elfenbeinküste genannt. Dass im Hinterland Menschen unterschiedlicher Kultur und Volkszugehörigkeit lebten war uninteressant, so lange sie den Abtransport nicht behinderten. Irgendwann wurde das Hinterland zur französischen Kolonie. Man behielt der Einfachheit halber den Namen und ordnete ihn der Kolonie zu: Côte d’Ivoire. Ein Name, der den Kulturen und Völkern im Koloniegebiet gerecht wird, gab es nicht. Es war ja auch eine Zwangsgemeinschaft von ungefähr 60 Volksgruppen, die sich allerdings auch nicht auf das Staatsgebiet beschränken. Die Grenzen waren ja nicht gewachsen, sondern wurden von der Obrigkeit gesetzt.
Nun hat sich der Name Elfenbeinküste bis heute gehalten. Er ist zumindest ab und zu ein Anlass, danach zu fragen, wie es zu diesem seltsamen Namen gekommen ist. Vollends kolonialistisch vernebelt wird die Benennung aber, wenn man die übergestülpte Amtssprache Französisch nutzt und aus den Menschen dort Ivorer macht. Ivoire heißt ja nichts anderes als Elfenbein. Ich weiß nun auch nicht, wie diese Menschen zu bezeichnen sind, wenn sie gemeinsam Fußball spielen. Ich bleibe aber pragmatisch bei Elfenbeinküster und könnte auch Elfenbeiner so eben noch im deutschen Sprachraum akzeptieren. Das öffnet wenigstens die aufklärende Frage, wie es zu einem derart merkwürdigen Namen kommt und ebnet den Weg zu einer Antwort. Das Wort Ivorer verschleiert dagegen den Blick auf gesellschaftliche und politische Gerechtigkeit und suggeriert dem naiv gläubigen Deutschsprechenden, hier habe ein völkerkundliches Expertenteam das alternativlos richtige Wort gefunden.
Das ist respektlos und menschenverachtend.
OFFENER BRIEF
Moscow 103132
Vater unser!
Zwischen den Bildern …
Feststellung
Jetzt habe ich festgestellt,
FIFA als Episode
Die FIFA – so sagt man – ist in Aufruhr, seit Funktionäre unter Korruptionsverdacht verhaftet sind und Entscheidungen über die WM-Vergabe offenbar Ermittlungen ausgelöst haben, weil sie mutmaßlich manipuliert wurden. Aber im Zentrum der FIFA ist es so ruhig, wie im Zentrum eines Wirbelsturms.