Ein Lieblingshotel

Wenn es um die Umwelt geht, melden sich immer auch Initiativen und Organisationen, die auf der Seite der Natur und einer verträglichen Umwelt stehen. Sie müssen dabei auch ihre Zielgruppen pflegen, die ihnen Zuspruch geben und ihre Finanzen sichern.

Und da haben wir ein großes Problem, das ich einmal am Beispiel der Wildbienen verdeutlichen will.

Richtet man sich an die Zielgruppen der Experten und der besonders aufgeweckten Amateure, geht es um eine zurückgebaute Lebensweltgestaltung, die eine Vielfalt an Habitaten möglichst macht. Richtet man sich an die Zielgruppen der oberflächlichen Mehrheit unter den Menschen, dann verkauft man „Hotels“ für Bienen, Insekten und viele andere kleinen Tiere und konkurriert dabei sogar mit Baumärkten.

Bienen- und Insektenhotels — hier tagesaktuell bei Aldi Süd

Wir wissen es ja eigentlich selbst: Wenn wir gut wohnen, dann brauchen wir keine Hotels.

Siehe auch „Bienen im Hotel“

Bienenklicken

Pro 7 sammelt Klicks und zahlt dafür Geld zur Rettung von Bienen.

Mit unserem Zuspruch adeln wir Pro7, die – wie sie sagen – „Verantwortung zeigen“, weil sie Geld für Bienen spenden, wenn wir nur fleißig bei Facebook klicken. So, wie die behauptete Verantwortung offensichtlich einer Werbeidee zuzuordnen ist, wird sie auch an den Spender weitergereicht. Er soll tatsächlich glauben, dass ein Klick Geld losschlägt und eine Biene rettet.

Abgesehen davon, rechnen sich solche Klicks auch abzüglich der Spenden recht gut, weil sie den Zuspruch für den Sender erhöhen. Legendär ist ja das gleiche Werbeprinzip am Beispiel einer bestimmten Brauerei, die dem Trinker zumutet, den Regenwald zu retten, wenn er deren Bier trinkt und die Brauerei einen Teilgewinn in Bäume investiert.
Die Bienen kranken aber nun nicht weltweit daran, dass ihnen Geld fehlt. Die Bienen kranken nämlichandenselbstgewählten, weltweit wirksamen Lebensbedingungen der Menschen, allen voran die Versorgung derWeltmitlandwirtschaftsbezogenen PestizidenunddieHypermobilität der Menschen.DieMenschenkarren die Bienenvölker mit ihren Parasiten immerzu durch die Gegend und beförderndamitlokaleKoexistenzen von Biene und Parasit zum weltweiten Befall mit tödlicher Wirkung. Wo die Bienen auch sind, den Pestiziden können sie heutzutage nicht mehr ausweichen und den Parasiten auch nicht.

Ein verantwortliches Handeln bestünde darin, chemische Ressourcen einzusparen und insgesamt langsamer zu leben. Dazu bedarf es ausdrücklich nicht des Geldes, das ohnehin im turbokapitalistischen Übermaß die Welt flutet. Das Umdenken ist absolut billig zu haben und Pro7 spielt danach auch eine noch bescheidenere Rolle. Sie können dann in der verbesserten Welt über eine weitere Verbesserung der Welt berichten.