Nach dem Abzug Britischer Streitkräfte

Es gibt Orte, an denen nach dem Krieg und dann mit der Planung der NATO sich britische Soldaten und ihre Familien in eigenen Ortsteilen angesiedelt haben. Vor allem im letzten Jahrzehnt wurden viele dieser Siedlungen leergezogen und für eine künftige Verwertung an die Kommunen weitergegeben. Wenn die Presse darüber berichtet, steht in der Schlagzeile meist etwas von Britenhäusern. Es sind ja eigentlich keine Häuser, die einen besonderen Namen oder eine besondere Gestaltung haben, eben nur eine besondere Vergangenheit. Sie rotten meist vor sich hin und sind in ihrer Siedlungsanordnung auch gern Anlaufstelle für Kleinkriminelle und Neovandalen, weil die soziale Infrastruktur fehlt. In den Schlagzeilen wird aus der Erzählung dann schnell ein Britenhaus, also mit einem Substantiv belegt, das es in der Allgemeinsprache nicht gibt und das deshalb nur Leute einordnen können, die irgendwie mit diesen Häusern befasst sind.

Man darf sogar Teile der Sprache oder sogar auch ganze Sprachen neu erfinden. Das Problem dabei ist die Allgemeinverständlichkeit. Die bleibt dabei schnell auf der Strecke. Es gibt allerdings Fachsprachen, die einen begrenzten Kreis von Sprechern haben – etwa Mediziner, Juristen – und speziell für diese Nutzer besonders präzise sind um den Preis, in der Allgemeinsprache eher unverständlich zu sein. Nun kann es so sein, dass sich in einem kleinen Wohnbereich oder auch einem kleinen Bereich der Politik ein Jargon als Fachsprache etabliert, der dann allerdings eben auch in der Allgemeinsprache unverständlich bleibt. Im DWDS  – dem gültigen  deutschen Wörterbuch – ist „Britenhaus“ nicht verzeichnet. Es wird offenbar auch nur in Zeitungsüberschriften genutzt, in denen aus Platzgründen immer mal wieder geschrumpfte Begriffe ausprobiert werden und das dann wohl nur in Kommunen, die leergezogene britische Siedlungen einer neuen Nutzung zuführen wollen.

Irgendwie niveauvolle Medien nutzen solche Begriffe jedenfalls nicht.

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