Denk mal!

Die Skulptur des ersten Ruhrbischofs Hengsbach will das Bistum von einem öffentlichen Ort in der Stadt Essen entfernen, weil es posthum ernsthafte Hinweise gibt, dass der Bischof sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht hatte.

Für derart skurrile Kunstwerke kenne ich kein passendes Museum. Gleichwohl ist es gerade jetzt sammelwürdig. Es wird mutmaßlich in einer heimlichen und gottverlassenen Privatkapelle landen, wenn es nicht unhistorisch in aller Öffentlichkeit geschleift wird. Es würde gegebenenfalls und bedauerlicherweise nur die öffentliche Berichterstattung von einem finalen Ereignis überdauern.

Die Künstlerin Silke Rehberg hatte die Auftragsarbeit geschaffen und hat sie urheberrechtlich zu vertreten. Ihr Vorschlag ist es nun, die Skulptur als Folge der aktuellen Diskussion zu verdrehen und auf den Kopf zu stellen. Man würde, wenn man der Künstlerin folgt, aus einem immer schon kultig-fragwürdigen Denkmal ein echtes „Denk mal“ machen, ohne abermals etwas unter den Teppich zu kehren.

Nachtrag am 25. September 2023:

Damit bloß niemand eine bessere Lösung findet: Gut verzurrt wird das Denkmal auf einen Lastwagen verfrachtet. Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn.

Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.