Kann der Advent Spuren von bösen Elementen enthalten?

Die Firma Lindt vertreibt seit Jahren einen Adventskalender mit orientalisch anmutender Aufmachung und Schokolade hinter den Türen.

Jetzt plötzlich gibt es Widersacher, die in dem Kalender einen islamischen Einfluss und eine Gefahr für das christliche Abendland sehen. Sie bezeichnen sich als besorgte Bürger.

Gegen ein schönes gutes Bild für Werbezwecke ist ja nichts einzuwenden. Kritiker (Retter des Abendlandes) und Rechtfertiger (Fa. Lindt) argumentieren ohne Not ins Leere. Das Bild ist offensichtlich ein Phantasieprodukt, das Stimmung vermitteln und den Umsatz ankurbeln soll. Zur Zeit Jesu gab es dort und wohl auch anderenorts eine solche arabisch pointierte bunte Architektur überhaupt nicht. Die Art der dargestellten Ornamentik ist islamischen Ursprungs und deshalb erst ab dem 7. Jahrhundert möglich. Wer sich beispielsweise den zweiten Tempel in Jerusalem anguckt, merkt den Fehler sofort.

Ich kann mit dem Bild trotzdem bestens leben, obwohl es ja hilft, die Schokolade um ein Vielfaches teurer zu verkaufen als sie ist. Adventskalender ohne Schokolade sind auch nicht übel.

Und überhaupt: In allen Adventskalendern arbeiten vermutlich so kleine Spionagekameras! Warum wurden diese Kalender denn sonst in den letzten Jahren von 2 mm bis zur heutigen Normstärke von 2 cm aufgeblasen? Mit Schokolade allen lässt sich das doch wohl nicht erklären!

Mir fällt da noch etwas auf: Während der Nikolaus kapitalistisch ausgeräubert wird und der Weihnachtsmann als hyperkapitalistischer Konkurrent mit instanttheologischen Applikationen antritt, macht sich jetzt bei Penny ein hohler Zipfelmann aus Schokolade breit. Juhhhhh – da ist das Abendland in Gefahr! — Ich meine das nur so als Tip für besorgte Bürger.

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