Beim Arzt:
Das Tier in mir
Das Tier sieht sich immer schon einer überlebensfeindlichen Welt ausgesetzt. Rechnen wir einmal die Naturgewalten und die andern Tiere raus, bleibt der Mensch als Verursacher des Leids im Fokus, obwohl er selbst ja durchaus das Leid aus eigener Erfahrung kennt. Es ist unmittelbar vernünftig, für Mensch und Tier das Leid zu teilen (Mitleid) und zu beseitigen. Die Beseitigung des Leids macht eine Nothilfe erforderlich, aber auch die Sicherung von individueller Autonomie, weil Tier wie Mensch traditionell zu wissen glaubt, war für den anderen gut ist.
Nun hat sich der Anspruch, dass Menschen auch die Autonomierechte der Tiere schützen, vorrangig auch dort etabliert, wo die Menschenrechte gesichert und nicht mehr tagtäglich umkämpft sind. In vielen Gegenden der Welt sind die Menschenrechte nachrangig und die Rechte der Tiere meist gänzlich unbekannt.
Tierrecht
Die Nachbarn beim Kacken zu knipsen ist nicht verwerflicher, als Tiere mit scheinbar humanoiden Attitüden.
Ich komme darauf, weil eine ganze Armada von LOL-cats die sozialen Netzwerke überschwämmt. Offenbar ist die Katze auf dem Motorrad besonders bedeutungsvoll. Dabei ist sie ganz offensichtlich eine Projektionsfigur für menschliche Wünsche. Und der Tierfreund? – Er sollte deutlich gegen diesen artungerechten Missbrauch sprechen.
Großspurig ins Nadelöhr
In einer kooperativen Nachschulung aller Oberhausener Fahrschulen frühmorgens auf der Mülheimer Straße könnte man die mobile Wohnbevölkerung der Stadt nachhaltig befrieden.
Vernünftig nicht wählen
Sie haben gewonnen!
Seitdem die Fernsehlotterie auf das „Mega-Los“ setzt, halte ich jede Form von Gewinnen für giga-unmoralisch.
Elende Lotterei!
Wäre erben okay?
Eigentlich auch nur in kleinen Mengen!
Wie Geld den Besitzer wechselt
Ein Leben ohne Staubsauger ist nicht möglich, aber sinnvoll
Ich habe gute Erfahrungen mit Industriestaubsaugern, weil sie stark sind und nahezu alles weg saugen. Jetzt dreht sich meine Erfahrung ins Gegenteil, weil der Hersteller Kärcher mir extrem höflich das Geld aus der Tasche saugt.
Das kam so: Mit der guten Erfahrung betrieb ich über viele Jahre das Modell „Nass- und Trockensauger K 2101“. Als der Kabelanschluss im Gerät einen Wackelkontakt bekam, war es an der Zeit, den Kabelanschluss zu erneuern. Das ist eine einfache Arbeit, wie ich sie von vielen anderen Elektrogeräten kenne. Der Hersteller hat aber den Zugang erschwert, indem er den elektrischen Teil mit Schrauben zusammengebaut hat, für die kein Schraubendreher verfügbar ist. Er weigert sich auch, einen heraus zu rücken. Die Korrespondenz mit dem Werkskundendienst brachte die Lösung, diese Arbeit für sehr viel Geld bei der autorisierten Fachwerkstatt ausführen zu lassen. Angesichts des Zeitwerts lag also ein Totalschaden vor. Das Angebot des Herstellers war also ein unmoralisches.
Ich habe danach erst einmal ein wenig anders gesaugt, bis ich mir dachte, dass ein neues Gerät mit der Bezeichnung WD 3.230 für 80 Euro doch noch eine gute Investition sein könnte und kaufte es mir, obwohl mir – wie gesagt – ein passender Schraubendreher oder gar alltagskompatible Schrauben im Gerät lieber gewesen wären. Der neue Sauger funktionierte überaus gut, besser noch als das alte Gerät. Bald stellte sich aber heraus, das der Saugschlauch des alten Gerätes viel kürzer und deshalb für die meisten Arbeiten viel handlicher war. Ich nahm also den Schlauch des alten Saugers und steckte ihn in die Schlauchbefestigung. Er klickte wie erwartet ein – und schon war das Saugen noch einfacher.
Ich stellte dann aber fest, dass der alte Schlauch bis zur Befestigung kompatibel ist, aber nicht mehr nach der Befestigung. Das bedeutet: Er lässt sich problemlos befestigen und nutzen, er lässt sich aber nicht entfernen.
Der Kundendienst teilt mir auf Nachfrage in seelenloser Textbausteinfreundlichkeit mit, dass ich damit zur autorisierten Werkstatt gehen könne, obwohl ich eigentlich nur wissen will, wie ich den Schlauch wieder entfernen kann. Nach meinem nachdrücklichen Hinweis darauf, dass diese Lösung nicht in Frage kommt, weil ich zwar Zeit zum Saugen habe, aber weder Zeit noch Geld mit einem funkelnagelneuen Gerät durch die Gegend zu fahren und auch noch annähernd so viel zu bezahlen, wie der Sauger gekostet hat, kommt noch eine Mitteilung. Man teilt mit, dass der alte Schlauch nicht kompatibel sei (was ja nur stimmt, wenn es um die Deinstallation geht) und bietet mir an, das Gerät wahlweise einzuschicken, damit es für 59 Euro Instandbesetzt wird. Und zum Schluss steht da: „Ist eine Instandsetzung aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr möglich, bieten wir Ihnen ein Neugerät zum Sonderpreis an. Haben Sie noch Fragen? Wir sind gerne für Sie da.“
Damit habe ich nach den extrem freundlichen Hilfsangebot des Herstellers, ein tadelloses gerät zur Wertlosigkeit geschreddert.
Jetzt bleibt mir nur noch, die Schlauchbefestigung von innen heraus gewaltsam zu zerlegen und dann weiterhin mit dem unpraktischen langen Schlauch zu saugen und öffentlich zu empfehlen, man möge die Firma Kärcher meiden.
Die Geschichte zeigt, dass die Kundenfreundlichkeit dazu dient, den Kunden für das Geschäftsmodell der Firma zu nutzen. Die Geräte werden bei allen möglichen Disfunktionalitäten zu bestimmten Reparaturfirmen geleitet, die in der Regel einen wirtschaftlichen Totalschaden diagnostizieren und selbst dann Neugeräte anzubieten, wenn sie neu sind. Das ist ein so übler Griff in die Kasse der Verbraucher, dass der Staubsaugervertreter der Oldschool einen erheblichen Sympathievorsprung behält.
Ich sage nur: „Es saugt und bläst der Heinzelmann“ [Loriot] …
Potentielle Petenten
Die Inflation der „Petitionen“, in denen jeder mal schnell Zustimmung für einen vermeintlich guten Zweck einsammeln kann, ist zu einer Industrie geworden.
Der Artikel 17 des Grundgesetzes, der das eigentliche Petitionsrecht gewährleistet, wird damit unterlaufen und es wird vermittelt, das eine habe das andere im Zeitalter der schnellen Klicks nur abgelöst und zum bequemen Instantvoting verkürzt. Das stimmt aber nicht! Das, was webweit tagtäglich als Petition angeboten wird, taugt nur noch zum preiswerten Schmieröl der internationalen „Caremaschinen“.
Und der Bürger gibt seine Stimme ab, wie eine Geldspende: Er kauft sich frei und leidet fortan nicht mehr so sehr unter der Ungerechtigkeit und dem Elend in der Welt.