Rechtsradikale Auffälligkeiten

Ab und zu kursiert mal wieder eine Liste der verbalen Verfehlungen von Mitgliedern der Partei AfD. Man will damit ausdrücklich Vorsorge treffen, damit es später nicht heisst, man habe das nicht gewusst.

Das mag ja alles richtig sein. Aber ich habe da auch Bedenken!

Es ist ja nicht sinnvoll, den letzten verpeilten Rechtsradilalen  mit einem Zitat in die dauerhafte Beachtung zu bugsieren. Mit den fehlgeleiteten Entleerungen aus anderen Parteien könnte man auch so eine Liste fertigen. Das bedeutet eigentlich, dass  allererst das Flexionsmuster der rechtsradikalen Ideologisierung vermittelt werden muss und dann, wie man sich dazu demokratisch positionieren kann – auch wenn es etwas schwerer ist. Das Habe-ich-nicht-gewusst käme ohnehin erst nach einem „tausendjährigen“ Spuk. 

Urlaub

Urlaub kann alles Mögliche sein, ist aber meistens und in jeder Beziehung sehr weit weg von der Politik. Nun wird diskutiert, ob die Wahl in Mecklenburg-Vorpommern, die bekanntlich eine stramm rassistische Fraktion hervorgebracht hat, den Fremdenverkehr beeinträchtigt und ob es sinnvoll ist, gerade jetzt das Urlaubsgebiet aufzusuchen.

Weil der Urlaub als politische Aktion oder gar als politische Willenserklärung ziemlich unbrauchbar ist, bietet es sich an, vorläufig gern auf solche Urlaubsgebiete verzichten.

Es scheint mir auch wenig sinnvoll, die selbstgemachte Fremdenfeindlichkeit durch aktive Fremde auszugleichen, die mit ihrem Geld wirtschaftliche Einbußen verhindern.

Da müssen Meckmann und Pommfrau allein durch!

Ich habe mir die Profile der gerade in Mecklenburg-Vorpommern gewählten Landtagsabgeordneten der AfD einmal angeguckt. Da fällt mir nur eine Sache auf, die mich  wirklich beeindruckt. Da fordert wohl jemand das Pflichtschweinefleischessen von Migranten an der Grenze. Das zeigt, dass der Rassismus doch wenigstens Anregungen für Kleinkunstprogramme gibt – sonst nichts! Gott sei Dank dominiert auch das Schweinefleischesser dort das gastronomische Gewerbe noch lange nicht programmatisch. Aber es gibt einen Beigeschmack! Ab und zu findet man „Tote Oma“ herausgehoben auf den Speisekarten.

Ich halte es für ratsam, Urlaube ganz einzustellen und sein Leben so lebenswert einzurichten, dass es das feindliche Leben gar nicht mehr gibt, das uns bis zur Urlaubsreife auffrisst. – Aber das ist fast ein eigenes Thema.

Schmale Basis: AfD hat wohl noch Übergewicht

„Henkel zur AfD-Führung: Wir müssen die Partei von diesen Elementen säubern“, titelt Spiegel.de am 16. 5. 2015
Herr Henkel von derAfD begibt sich damit sprachlich auf die Spur der brutalen Diktatoren dieser Welt. Es ist kein Versehen, denn das weiß er!

 
Nun ist die AfD, wie alle Parteineugründungen, erst einmal überflutet von Politjunkies mit defektem Selbstbildnis, die meist schon in vielen Vereinigungen gescheitert sind. Auch das müsste Herr Henkel wissen. Offenbar sieht er weit und breit kein demokratisches Werkzeug, eine Bewegung für eine wirksame Politik zu formen. Das wirkt irgendwie arm und unvorbereitet.
 
Nun schreibe ich das nicht, weil ich meine, dass diese AfD doch noch einen guten Beitrag zur politischen Arbeit liefern könnte. Bemerkenswert finde ich allein den Dilettantismus im Umgang mit sich selbst und die widerlich wilden Anleihen bei Diktatoren. Ich bin ziemlich sicher, dass daraus nichts werden kann. Selbst die Anhängerinnen von Heide Klum – Germany’s next Topmodel – sind sich einig und den Anforderungen sehr viel näher, die an eine Partei zu stellen sind: Sie wollen wenigstens alle schmal sein und trotzdem nicht übersehen werden.