Da fehlen mir die Worte

Anlässlich einer menschenverachtender Praxis, die an Zeiten erinnert, die mit der Besinnung auf die Menschenrechte vorüber schienen, kursieren merkwürdige Begriffe.

Destruktive Gruppen werden in der Presse als „Islamischer Staat (IS)“ oder „Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)“ geadelt, so als wäre ihr interner oder ihr erwünschter Sprachgebrauch öffentlich etabliert und akzeptiert. Es werden garnierend Begleitbegriffen verwandt, die kontrafaktisch eine Bedeutungstiefe signalisieren, wie „Islamismus“ oder „Antisemitismus“ oder jetzt sogar „Scharia-Polizei“, wo es oberflächlich bleibt und Weltanschauungen als Steinbruch für Rechtfertigungen genutzt werden.
Menschenverachtende Brutalität war bisher immer pseudoideologisch überbaut mit perversen Verkürzungen von Welt- und Menschenbildern aus Religion und Philosophie.
Deshalb ist es höchst angebracht, destruktive Gruppen nicht als Weiterentwicklungen von Weltanschauungen in die Öffentlichkeit zu tragen, sondern das, was passiert, deutlich zu beschreibend.
Das ist offenbar aufwändiger, als fragwürdige Etikettierungen zu verwenden, aber unumgänglich, wenn in der Berichterstattung informieren und nicht ideologisieren will.

Glaubst du das?

Die Idee von der Wissbarkeit des Glaubens verleiht den Religionen bisweilen Flügel und lässt dann die Idee vom immerwährenden eschatologischen Vorbehalt hinter sich.

Und plötzlich paart sich der Glaube mit selbstgefälligen und unbescheidenen Angriffen auf die Schöpfung.
Die Ergebnisse sind menschenverachtend aber insgesamt auch nicht überraschend.
Irgendwie muss der Mensch jetzt doch wohl auch seinen Glauben in eine humane Verfassung bringen.