Kleinigkeit

Sibylle Berg (deren Texte zu lesen sich immer lohnt) schlägt zurecht vor, diesen IS in Die-mit-den-kleinen-Pimmeln umzubenennen, damit diese Gruppierung für junge Männer und dann auch Frauen unattraktiv wird.

All diejenigen, die jetzt mit Bombern Krieg veranstalten, ohne dass es eine Expertenposition gibt, die darin den Weg zum Frieden sieht, könnte man jetzt sinnvollerweise auch als Die-mit-den-kleinen-Pimmeln bezeichnen.

Es wird also schwer, die mit den großen Pimmeln überhaupt noch zu finden.
Sie sollten mal Eier zeigen!

Da fehlen mir die Worte

Anlässlich einer menschenverachtender Praxis, die an Zeiten erinnert, die mit der Besinnung auf die Menschenrechte vorüber schienen, kursieren merkwürdige Begriffe.

Destruktive Gruppen werden in der Presse als „Islamischer Staat (IS)“ oder „Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)“ geadelt, so als wäre ihr interner oder ihr erwünschter Sprachgebrauch öffentlich etabliert und akzeptiert. Es werden garnierend Begleitbegriffen verwandt, die kontrafaktisch eine Bedeutungstiefe signalisieren, wie „Islamismus“ oder „Antisemitismus“ oder jetzt sogar „Scharia-Polizei“, wo es oberflächlich bleibt und Weltanschauungen als Steinbruch für Rechtfertigungen genutzt werden.
Menschenverachtende Brutalität war bisher immer pseudoideologisch überbaut mit perversen Verkürzungen von Welt- und Menschenbildern aus Religion und Philosophie.
Deshalb ist es höchst angebracht, destruktive Gruppen nicht als Weiterentwicklungen von Weltanschauungen in die Öffentlichkeit zu tragen, sondern das, was passiert, deutlich zu beschreibend.
Das ist offenbar aufwändiger, als fragwürdige Etikettierungen zu verwenden, aber unumgänglich, wenn in der Berichterstattung informieren und nicht ideologisieren will.