Ohhh — an apple!

Nun denke ich beim Essen eins Apfels immer an diesen bescheuerten Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt. Zitat:
„An apple a day
keeps Putin away!“

Mein lieber Kokoschinski!

Es ist geradezu widerlich, sich den Apfel mit so einem leeren Blödsinn versauern zu lassen. Pudding wäre ja noch gegangen, – aber Putin?
Was mache ich denn nun?
Ich überlege schon seit Jahren vergeblich, wie ich mich mit einem hohlen Satz wirksam in das Seelenleben von Abermillionen Menschen einschleichen kann.

Ach! — Ich sag einfach mal was:
„In jeder Politikspelunke
lauert ein Parteihalunke!
Glücklich bleibt die Gelbbauchunke!“

Für die weltumspannende Ansprache dann aber auch zum Beispiel:
„In each politic-spelunke
is lurking a party-halunke!
Happy is the yellow-bellied unke!“

… oder so ähnlich …

Kein Bok – wa?

Bokwa kommt gerade aus den USA und hilft uns einmal mehr, unseren Stress im Alltag abzuarbeiten und nährt die Hoffnung darauf, dass man das Leben und die Arbeit noch weiter verdichten kann, weil so ein Programm ja jeden Kollaps verhindert.

Es ist, um im Jargon zu bleiben, ein Fatburning-Dance-Workout – oder so ähnlich. Man kann vermutlich unter dem Zeichen Bokwa® seinen Kalorien und dem Burnout davon laufen. So ein eingetragenes Warenzeichen hilft dem Erfinder, dass er gegen Geld die zusammengesuchten Elemente exklusiv weitergeben darf. Gartenarbeit wird als denkbare Variante abgelehnt. Vorbei ist die Zeit der Aerobic mit Jane Fonda. Der Markt hat zwischenzeitlich ja Zumba und viele andere Workout-Bewegungen hervor gebracht.
Jetzt also Bokwa: Das Schöne an dem in der ganzen Welt zusammengesuchten Bokwa ist, dass man Buchstaben und Zahlen tanzt. Waldorfschüler haben damit eine Alternative, auch gleich ihren ganzen Namen zu tanzen. Das I ist am einfachsten: Man hüpft dreimal läuft nach vorn und hüpft noch dreimal zu fetziger Musik.
Ich warte nun darauf, dass die kommerziellen Anbieter gegen Lese- und Rechtschreibschwäche – bisher sind es meist Paukinstitute – auf den Zug aufspringen. Getanzte Buchstaben binden diese nämlich an den tanzenden Menschen und verankern die Buchstaben dauerhaft. Diese Anbieter werden sicherlich auch wissenschaftliche Studien vorlegen, die das bestätigen.
Ich weiß das aber jetzt schon – und lasse es hier schon einmal arrogant raus.
– Arroganz gilt mit als gute Eigenschaft. Aber ich probiere nun das Q …

Variante von der Nussecke [variant of the nutcorner]

Jetzt ist sie wieder frisch!

Nussecke
kleine Nussecke

 

große Nussecke
große Nussecke
Die Nussecke hat sich fest im Gebiss der deutschen Seele etabliert. Sie ich nicht mehr weg zu denken und genügt selbst höchsten ästhetischen und kulinarischen Ansprüchen.
Das Essen und seine Präsentation sind eng miteinander verbunden.
Die Vielfakt der Nussecken ist evident. Sie ist nicht zuletzt das Ergebnis einer Aufforderung zur Diversität.

Da fehlen mir die Worte

Anlässlich einer menschenverachtender Praxis, die an Zeiten erinnert, die mit der Besinnung auf die Menschenrechte vorüber schienen, kursieren merkwürdige Begriffe.

Destruktive Gruppen werden in der Presse als „Islamischer Staat (IS)“ oder „Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)“ geadelt, so als wäre ihr interner oder ihr erwünschter Sprachgebrauch öffentlich etabliert und akzeptiert. Es werden garnierend Begleitbegriffen verwandt, die kontrafaktisch eine Bedeutungstiefe signalisieren, wie „Islamismus“ oder „Antisemitismus“ oder jetzt sogar „Scharia-Polizei“, wo es oberflächlich bleibt und Weltanschauungen als Steinbruch für Rechtfertigungen genutzt werden.
Menschenverachtende Brutalität war bisher immer pseudoideologisch überbaut mit perversen Verkürzungen von Welt- und Menschenbildern aus Religion und Philosophie.
Deshalb ist es höchst angebracht, destruktive Gruppen nicht als Weiterentwicklungen von Weltanschauungen in die Öffentlichkeit zu tragen, sondern das, was passiert, deutlich zu beschreibend.
Das ist offenbar aufwändiger, als fragwürdige Etikettierungen zu verwenden, aber unumgänglich, wenn in der Berichterstattung informieren und nicht ideologisieren will.

Die schwarze Null gibt es nicht!

Rote Zahlen sind ja nur für den gut, der das Geld bekommt. Unsere roten Zahlen signalisieren Schulden. Für die Bank sind die roten also schwarze Zahlen.
Man ist stets bemüht, aus den roten Zahlen zu kommen. Schwarze Zahlen stehen nämlich für verfügbares Geld mit dem man sich was leisten kann.
In diesem Jahr ist es soweit: Der Finanzminister und die ganze Regierung will schwarze Zahlen schreiben. Dazu war es trotz guter Einkünfte erforderlich, hier und da dringend gebrauchtes Geld weg zu kürzen, weil das Symbol der schwarzen Zahl wichtiger ist als ein gerechter Haushalt.
Man hat das Ziel aber trotzdem leicht verfehlt. Der Finanzminister sagt nämlich, dass der Haushalt am Ende eine schwarze Null ausweist. Nun wissen wir – gerade im digitalen Zeitalter – alle, dass es gar keine schwarze Null gibt. Die Null steht nämlich genau zwischen der roten und der schwarzen 1. Sie ist also gleichermaßen schwarz wie rot eigefärbt. Es gibt also keine neuen Schulden, aber die alten Schulden bleiben rot und die Ausgabenkürzungen sind auch nur als aufgeschobene Kosten dauerhaft der bisherigen roten Zahl hinzu zu fügen.

Vernünftig nicht wählen

Nach den aktuellen Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen ergibt sich eine Wahlbeteiligung von 50% und weniger.
Das wird ziemlich einstimmig als sehr bedenklich eingestuft.
Wenn also eine Partei die absolute Mehrheit von 50% plus einer Wählerstimme erreicht, hat sie bei dieser Wahlbeteiligung lediglich 25% der Wahlberechtigten auf ihre Seite gezogen. Dabei sind noch nicht einmal die Nichtwahlberechtigten, also alle Kinder und viele Mitbürger ohne deutschen Pass mitgerechnet. Es wird also auch für die „siegreichen“ Parteien schwer, den Wählerwillen im Wahlergebnis wieder zu finden, wenn man das Parlament dominiert, aber nur jeden fünften Menschen hinter sich weiß.
Da haben wir das allgemeine, freie und gleiche Wahlrecht über Jahrhunderte erstritten und sogar in den neuen Bundesländern seit 1989 zur Anwendung gebracht. Und nun ist der Bürger anscheinend undankbar und macht nicht mehr mit!?
Es gibt nun Anregungen, den Wähler mit Geschenken zur Wahl zu locken [Tagesspiegel] oder gar nach belgischem Vorbild die Wahlpflicht einzuführen.

Das Nichtwählen kann jedoch ebenso eine vernünftige Wahlentscheidung sein, wie das Wählen. Beides muss aber nicht unbedingt vernünftig sein. Diese Freiheit (wählen zu können und auch unvernünftig sein zu können) ist Menschenrecht. Eine Wahlpflicht würde also dem Wähler eine Entscheidungsmöglichkeit rauben und ist menschenrechtlich nicht akzeptabel. Geschenke würden in spätkapitalistischer Manier neue merkwürdige Motive einführen, sich zur Wahlurne zu begeben, ohne wenigstens der bedachten Wahlentscheidung den Weg zu ebnen.
Der Weg zur hohen Wahlbeteiligung ist im Grund ganz einfach und auch wenig spektakulär. Er setzt an bei einer Erziehung und Bildung zur Teilhabe und setzt sich dann schon automatisch fort in einer Politik, die sich nicht spitzfindig rechtfertigt und damit auf jegliche Erneuerungen verzichtet und dem Bürger stattdessen zuverlässig offenbart, dass es in Parteien und Parlamenten einzig und allein um das Wohl des Volkes geht.
Es ist schon heute so, dass es der Bürger in Wahlen honoriert, wenn ein Politiker sich authentisch von den aufgewärmten Instantpolitpositionen entfernt oder das real existierende und saturierte System des Regierens und Verwaltens in Frage stellt. Neue Parteien erhalten deshalb gern die Zustimmung des unverstandenen bis verzweifelten Bürgers als Vorschuss.