Die anstehende Präsidentschaftswahlen in den USA scheitert wohl nicht mit dem anstehenden Wahlergebnis, sondern an der Qualität der Kandidaten. Beiden Kandidaten mangelt es an einer Qualifikation, die nicht vom Alter überschattet werden. Der eine ist ein selbstgefälliger und über die Jahre verhärteter Alltagslügner, der sein Selbstbild schon lange Zeit nicht mehr überprüft und sich vor laufender Kamera rücksichtslos in die erste Reihe boxt. Der andere ist körperlich und geistig derart hinfällig und müde, dass er ohne externe Stützen eine politische Position kaum noch behaupten kann. Ich kritisiere weder den einen noch den anderen. Sie zollen nur dem Zahn der Zeit Tribut.
Es erscheint mir aber bedenklich, wenn ein demokratisches Gemeinwesen auf ganzer Linie die Zeit verschläft und potentiell fähige Politiker lieber als erfolgreiche Businesspeople wegschiebt, und die Politik selbst den Greisen überlässt.
Weltweit gibt es schon genug Versuche, den mühsamen aber lehrreichen Weg der demokratischen Willensbildung einem einsamen Autokraten zu schenken. Viele kämpfen dagegen. In den USA erscheint mir eine breite Mehrheit nur uninteressiert. Die lauernden Autokraten sehen sie nicht als Gefahr.