Es gibt ja unzählige erhellende Adjektive, die es uns ermöglichen, die Substantive des Lebens auch mit lebendiger Individualität auszustatten. Wir können sogar ganz neue Adjektive erfinden und mit ihnen bis zur Ausformulierung spielen. In der Praxis des Sprechens und Schreibens werden Adjektive allerdings bis kurz vor der Vernichtung reduziert – und es bleibt ein Standard, der nicht einmal ausdrückt, was man sagen will.
Mein liebstes Beispiel: Das Adjektiv schön geht mir überall, vor allen Dingen in der medial dargebotenen Kochkunst, total auf die Nerven … Schön ist offenbar allein diese schlotzig-knackig aufgehübschte Kochkunst im Windschatten der Sterneküche. Ein Adjektiv als Floskel zu gebrauchen, das geht auf keinen Fall gut. „Bleibt alle mal schön saftig!“