Frohes Neues Jahr 2017

Tollstücke zum Weihnachtsmarktkomplex • #breitscheidplatz

Vorgestern hat ein Mensch mit einem Sattelschlepper einen Weihnachtsmarkt in Berlin auf brutalste Weise geschreddert, dabei  12 Menschen ermordet und 48 Menschen lebensgefährlich verletzt.

Ich habe mich in den letzten Stunden durch die Nachrichten, Kommentare und Mutmaßungen zum Anschlag gearbeitet und zu einzelnen Aspekten Stellung bezogen.

Wenn plötzlich unvorhergesehene Dinge passieren, ist der Umgang damit überhaupt nicht sortiert oder im Gewandt politischer Korrektheit so hergerichtet, dass es über die endlose Floskel vom Trauern kaum hinaus geht.

Es war mir bei allem Elend eine wichtige Aufgabe, den einen und anderes Aspekt aufzuhellen.

Breitscheidplatz • Berlin
1 Zur sich langsam entwickelnden Datenlage bei allen möglichen Katastrophen
oder
Über die prefaktische Vorbeugung gegen postfaktische Erkenntnisse

Wenn man mehr sagt, als man weiß, dann ist man unseriös.

Manchmal kann man aber 1 und 1 zusammenzählen und weiß dann doch mehr, als gesagt wird. Viele Wahrscheinlich, Mutmaßlich, Eventuell, Möglich und Nicht-mit-letzter-Sicherheit vernetzen sich in der Fuzzylogic des menschlichen Gehirns schnell zu einer Gewissheit, die man dann aber nicht ausspricht, weil man nicht unseriös in Erscheinung treten will. Dabei rettet uns gerade diese spezifisch menschliche Leistung vor ziemlich viel gefährlichem Wahnsinn.


2 Über das Beten ohne Religion

Religionen empfehlen nur bestimmte Adressaten für unsere Gebete.

Den Empfehlungen muss man nicht unbedingt Folge zu leisten.


3 Die Polizeigewerkschaften sind immer mal wieder eingeladen, sachfremd einzugreifen

Wenn die Polizei Poller vor Weihnachtsmärkten gut findet, die Polizeigewerkschaft aber nicht, dann ist die Polizeigewerkschaft fest in ihrem Zuständigkeitsspektrum geblieben. Ihre Vertreter sagen immer nur, dass sie mehr Polizisten brauchen, niemals auch etwas anderes. Das ist ihr Job, aber ich möchte das wirklich nicht mehr hören!


4 Fantasie über das Gesetz und seine Anwendung

„Den Mörder dieser entsetzlichen Tat muss die volle Härte unserer Gesetze treffen.“

Das sagt der Zentralrat der Muslime in Deutschland.

Der Rechtsstaat zeichnet sich allerdings dadurch aus, dass das Gesetz eben nicht „hart“ angewandt wird. Das Strafrecht gibt einen Rechtsrahmen vor, der mit den Mitteln des Rechts im jeweiligen Fall präzisiert wird. Die Idee von der „vollen Härte“ gründet sich auf ein angenommenes Volksempfinden, das völlig anders zustande kommt als ein Urteil im Namen des Volkes.

Ich halte solche Sätze für einen populistischen Unsinn.


5 Postfaktisches Trauern

Postfaktisch trauert man nicht. Man drückt Trauer aus.

Ich meine, dass man ohne direkte Verbindung zum Opfer weniger trauern kann, aber um so besser über Trauer reden kann.

Trauer ist zudem viel stummer als eine Schweigeminute.


6 Kanzlerinnenworte

„Ich weiß, dass es für uns alle besonders schwer zu ertragen wäre, wenn sich bestätigen würde, dass ein Mensch diese Tat begangen hat, der in Deutschland um Schutz und Asyl gebeten hat.“ Das sagt die Kanzlerin Merkel. 

Die Wirklichkeit ist, dass ankommender Flüchtlinge nur in wenigen Fällen Asyl suchen, sondern Sicherheit. Das gilt ausdrücklich auch für gebildete Flüchtlinge, die über das, was Asyl ist, Bescheid wissen könnten. Die Praxis ist, dass Flüchtlinge durch ein Verwaltungsverfahren zu Asylbewerbern werden, das ihnen eine Unterkunft und einen Lebensunterhalt als Flüchtling sichert. Was sollten sie auch sonst tun?

Die Worte der Kanzlerin sind also weit weg von der Praxis und kontrafaktisch aufgeladen mit einer gehörigen Portion Undankbarkeit.

Wenn die Kanzlerin weiter sagt: „Dies wäre besonders widerwärtig gegenüber den vielen, vielen Deutschen, die tagtäglich in der Flüchtlingshilfe engagiert sind, und gegenüber den vielen Menschen, die unseren Schutz tatsächlich brauchen und die sich um Integration in unser Land bemühen.“, dann mag ich so eine Widerwärtigkeit nicht erkennen.

 

Selfies aus der Holocaustgedenkstätte

Es mehrt sich die Kritik an der Respektlosigkeit in den touristischen Auftritte breiter Besuchergruppen in den Gedenkstätten gegen die Massenmorde in der Zeit des deutschen Nationalsozialismus. Der Hang zum Selfie ist respektlos an so einem Ort. Dass so ein Selfie der kollektiven Erinnerung dient, wird in diesem Zusammenhang meistens bestritten, ist aber doch nicht so einfach von der Hand zu weisen. Denn wer weiß schon schlüssig, welchen Weg solche Bilder nehmen?

Mit der Zeit wird jedes historische Ereignis auch dann zu Episode, wenn es ganz besonders einmalig und zunächst unvergesslich ist und bleiben soll. Die Geschichtsbücher sind voll davon. Wir haben Gedenkstätten, um den Prozess der gegenwartsfernen Geschichtswerdung durch eine überdauernde Gegenwart in den Gedenkstätten und ihren Besuchern aufzuhalten. Nach aller Erfahrung funktioniert das für eine gewisse Zeit. Bereits im Gespräch mit Menschen unterschiedlicher Generationen und Kulturen merkt man aber bereits heute, über 70 Jahre danach, ganz deutlich die zunehmende Distanz zum Völkermord, der dem Gedenken zugrunde liegt. Dass Deutsche nicht mehr unter dem belastenden Überbau von Schuld und Sühne ins Ausland fahren, wird ja auch als gesunde Entwicklung gesehen. Dass sich kulturelle Ereignisse in jedem Fall besser als Freizeitpark verkaufen lassen, liegt zudem auch nicht am Besucher einer Gedenkstätte, sondern an der weltumspannenden herrschenden Idee, alles in der Welt markttauglich herzurichten.

Ich weiß, dass würdevolle Besuche in Gedenkstätten möglich sind, heutzutage in Israel, vor 30 Jahren in Europa, und wenn man sich Mühe gibt, letzteres auch heute noch.

Dass trotzdem alles zum Spektakel verkommt, zeigt sich in der Betrachtung einzelner Menschen in Gedenkstätten. Sie spiegeln aber eben auch nur den Zeitgeist, nur hoch gehandelte Marken zu bevorzugen und den unaufhaltsamen Prozess historisches Einebnung und Relativierung.

All das spiegelt sich im Handel mit NS-Devotionalien. Sie erzielen Höchstpreise. Das im KZ-Dachau entwendete Eingangstor mit der Schrift „Arbeit macht frei“ im Jahr 2014 war kein Einzelfall. Er zeigt aber, welche Geschmacklosigkeiten den Handel antreiben. Es war ja kein Einzelfall. Im Jahr 2016 ist das Tor in Norwegen aufgetaucht. Gottseidank hat die Lust auf Abgründe aber auch Widersacher. Die Polizei arbeitet jedenfalls daran.

Und Sonntags zum Shoppen in die City …

Das für das sogenannte Shopping insgesamt verfügbare Geld ist endlich. Man gibt also insgesamt nicht mehr Geld aus, wenn man die verkaufsoffenen Sonntage nutzt.
Zusätzliche Öffnungszeiten bewirken zunächst, dass das Geld woanders abgezogen wird und in die Innenstädte wandert, die diese Sonntage zum kostspieligen Erlebnis ausgestalten. Der Verbraucher hat dort an Sonntagen meist nicht die Freude, entspannter zu shoppen.
Insgesamt haben wir wahrscheinlich mehr von geruhsamen Sonntagen, ohne dass der Einzelhandel dadurch einen Nachteil hat. Lediglich Geschäfte in Citylagen würden den dezentralen Läden des Alltags ein wenig an Umsatz nehmen und ganz pfiffige Städte würden den Nachbarstädten das Geld der Kunden abgraben.

gru

Hatte Tante Emma einen Laden?

Heutzutage meinen wir zu wissen, dass es damals noch Tante-Emma-Läden gegeben hat. Wir sind mit solchen Erkenntnissen aber unwillkürlich im Bereich des Postfaktischen.

Es gab bis tief in die 50er Jahre die kleinen, vom Inhaber geführten Lebensmittelläden. Für den täglichen Bedarf waren sie in der Nähe. Für lebende Hummer und Trüffel und Hase, musste man schon weitere Wege in Kauf nehmen.

Die kleinen Lebensmittelläden hatten keinen Namen, der in Leuchtbuchstaben oben drüber stand. In nachbarschaftlicher Verbundenheit kannte man den Inhaber oder die Inhaberin persönlich. Deshalb sprach man sie auch mit Namen an. Die häufigsten Namen waren damals für erwachsene Menschen vermutlich Lotte und Horst. Die Mutter sagte, wenn sie das Kind einkaufen schickte: „Geh mal eben zur Lotte, Sauerkraut holen!“ Meistens wurde das auch erst einmal ohne Geld geregelt. Bezahlt wurde dann am Monatsende. Kinder sagten, wenn sie ihren persönlichen Groschen in Brause und Nappos umsetzen wollten: „Ich geh mal eben nach Tante Lotte.“

Die Bezeichnungen Tante und Onkel wurden zudem in dieser Zeit für alles mögliche gebraucht. Mein Onkel Matthis beispielsweise war stadtbekannt und zudem bei allen Kindern höchst beliebt. Wenn die Kinder ihn mit seinem Hund Purzel auf der Straße sahen, liefen sie zu ihm hin und sagten: „Hallo Onkel Matthis!“ Der gab dann jedem Kind frei aus der Jackentasche so flache, runde Schokoladenstücke mit Liebesperlen drauf, die er eigentlich für Purzel dabei hatte. Manchmal gab es auch ein Fünfpfennigstück. Wenn ich dann mal sagte: „Das ist aber mein richtiger Onkel!“, dann habe ich nur Unverständnis geerntet. Der Onkel war zum Gemeingut geworden, wie auch die Ladenbesitzerin Lotte. Eine Emma war mir unbekannt. Unter den beliebtesten Namen wurde Emma ohnehin erst 30 Jahre später mit einem Anklang Emanzipation gehandelt.

Wenn also vom Tante-Emma-Laden die Rede ist, dann ist Emma nur ein unzureichender Platzhalter für alle möglichen Namen und Tante ein Rückblick auf das Kind als Kunde.

Es bleibt nur das kleine, inhabergeführte Lebensmittelgeschäft, das in den 50er Jahren ausstarb, weil es der grenzenlosen Auffächerung und Bewerbung meist sinnloser Produkte in Einkaufsparadiesen nicht folgen könnte. Kioske und Tankstellen haben einen kleinen Teil der Funktionen übernommen.

Ich, immer nur ich …

Die Egomanen basteln sich eine Öffentlichkeit, um sich darin zu sonnen. Ihr Leben geht ziemlich armselig an den Interessen der anderen Menschen vorbei.

Wie wäre es, wenn sie so wären, wie ich?

Dies nur zum Beispiel. Sie könnten auch einmal sein, wie du …

Das Loch

☀️ Es ist Sommer.
Die meisten Versuche zur engagierten Pressearbeit kitzeln fast schon traditionell an Nebensächlichkeiten, wie an denen des sommerlichen Outfits. Zur Kundenbindung und zur Ankurbelung des textilen Beschaffungswesens wird dann gleich auch die Umfrage gestartet, welches neuzeitliche Kleidungsstück darauf wartet, von dir oder mir nach der Ershoppungsphase ausgeführt und im Sommerloch drapiert zu werden.


Für mich ist die Sache klar. Mit einer Antwort lasse ich mich nicht lumpen:
Für den Sommer habe ich mir ein Querdrim, zwei Walmoris und einen Rollwast ershoppt.
☀️ Er kann kommen.

Die Presse und die Brücke sind wieder mal nicht perfekt!

Ich habe dafür ein Beispiel.

Gestern berichteten Medien über einen tödlichen Unfall bei dem Bau einer Autobahnbrücke. Manche Medien berichten, das Baugerüst sei abgestürzt und andere berichten, die Brücke selbst sei in einem Segment abgestürzt. Die Bilder zeigen jedenfalls, dass wohl auch das Brückensegment selbst abgestürzt ist und das Gerüst dann wohl mitgezogen hat. Nun ist es aber so, dass eine bereits fertige Brücke so einfach gar nicht abstürzen kann. Deshalb habe ich die Vermutung, dass die Verschalung, in die der Beton gegossen wird fehlerhaft war und dem Druck des Betons nicht standgehalten hat. Dadurch sind dann wohl die Verschalung, das noch nicht ausgehärtete Brückensegment und die Gerüstteile in die Tiefe gestürzt.

Letzteres ist nur eine plausible Vermutung, denn ich habe darüber nichts gelesen. Die Presse könnte bei einer Recherche mehr heraus bekommen und auch Experten befragen. Das tut sie aber nicht. Überall liest man nun unfertige und lückenhafte Mutmaßungen über den Unfall, denen bereits die erste die Plausibilität fehlt.

Jaja, so ist das mit der Presse, sie ist nie perfekt, sondern so fehlerhaft wie der Mensch. Es wäre beiden zu wünschen, dass sie etwas mehr Selbstoptimierung betreiben.

Und doch ist die Presse ganz gut. Einzelne Presseberichte vermitteln immer nur einen perspektivischen Zugang, weder die Wahrheit noch die Unwahrheit. Das, was es zu übernehmen oder abzulehnen gilt, entsteht erst im Kopf des Medienkonsumenten. Alles zu glauben wäre naiv. Alles als Lüge oder sonst etwas zu etikettieren, würde gleichbedeutend sein mit der Verweigerung, am Leben teilzunehmen.

Der Erkenntnisgewinn geht eher dialektische Wege. Man reimt sich eine möglicherweise richtige Theorie zusammen, wenn man mehrere falsche ausgewertet hat. Das zeigt das Beispiel vom Brückeneinsturz deutlich. Das dialektische Denken ist unter dummen Menschen nicht weit verbreitet. Ich betone aber ausdrücklich, dass ich dumme Menschen nicht verurteile. Die Menschen in Ihrer Gesamtheit sind mit der Dummheit normalverteilt ausgestattet. Es gibt also viele, die nur ein bisschen dumm sind, aber eher wenige, die sehr dumm oder eben überhaupt nicht dumm sind. Die dummen haben aber gern einmal die Tendenz, sich monokausal ausgestalteten Weltdeutungen anzuschließen, die immer nur zwischen richtig und falsch oder Lüge und Wahrheit unterscheiden und es aussparen, den Graubereichen dazwischen  – also dem Leben – auf der Spur zu bleiben.

Wer also direkt mehrere unterschiedliche Medien liest und hört und dabei prinzipiell nichts ausgrenzt, kommt der Wahrheit auf die Spur. Wer die Zeitung der Wahrheit sucht hat es aus der Hand gegeben, sich ein realitätsgerechtes Bild zu machen. Eine Lügenpresse gibt es also nicht.

Löwenzahn zum 15. Geburtstag am 2. Juni 2016

Ich habe aus gegebenem Anlass ein Grußwort an einen freien Träger der Sozialarbeit geschrieben. Es spiegelt einen Zeitgeist, der von diesem und anderen Trägern doch höchst unterschiedlich interpretiert wird. Letztlich habe ich einen Maßstab formuliert, an denen man grundsätzlich die Träger der Sozialarbeit messen kann.

Ich bin  zu dem Ergebnis gekommen, dass ich den Text hier allgemein verfügbar mache. Über den ausgewählten Träger gibt es sicherlich noch mehr zu sagen: Löwenzahn – Betreutes Wohnen.

 

Wo du hinguckst: Löwenzahn!

Da wird es schwer, als echter Löwenzahn die Zivilisationsversiegelungen zu durchbrechen und Beachtung zu finden.

Als ich die Anfänge dieses Löwenzahns hier erlebt habe, war der leise Putsch der Betriebswirte gegen die Sozialarbeit gerade abgeschlossen.

Die soziale Planung und Verwaltung als bewährte Methode der Sozialarbeit wurde durch Nichtbeachtung schnell entsorgt und auch von den Sozialarbeitern nicht in Sicherheit gebracht. Stattdessen wurde der Klient zum Kunden und eine Hilfe wurde zum Produkt. Mit der geänderten Sprache wurde Sozialarbeit zur Technologie, die sich vorrangig in festgelegten Workflows abarbeitet und sich an Benchmarks orientiert und den überregionalen Vergleich nutzt, betriebswirtschaftlich sparsam zu sein – trotz deutlicher Absenkung des Preis-Leistungs-Niveaus.

Alle Anbieter auf dem Markt der Hilfen haben dann auch Profile abgeliefert, die wie voneinander abgeschrieben wirkten, weil in ihnen das verarbeitet wurde, was erwünscht war. Manche sind damit sogar zertifiziert wie die Fischereiprodukte im Supermarkt und legen es nahe, ohne weitere Prüfung eine gute und nachhaltige Qualität zu unterstellen.

Wer zu dieser Zeit tagtäglich eine neue Hilfe erfinden wollte, weil ja jede Problemlage wie jeder Mensch einzigartig ist, der stand allerdings nicht auf verlorenem Posten. Es gab Träger, die ihre Standardmodule zwar ausgewiesen haben – wie es nun alle machen – aber offen waren, sich auf neue Fälle einzulassen, die nicht ins Raster passen. Es waren eher wenige Träger. Löwenzahn – Betreutes Wohnen – war von vornherein dazu bereit. Das ist hervorzuheben. Im Gespräch gelang es stets, die Module bis in die kleinsten Details zu zerlegen und falldienlich wieder zusammenzubauen und anzureichern. Schließlich wurden Hilfen erfunden, die wirksam waren, weil sie maßgeschneidert waren und flexibel wie verantwortlich gehandhabt wurden.

Es ist klar, dass man Träger bevorzugt, die im Hilfeplan agieren und nicht beispielsweise das therapeutische Voltigieren als Zusatzleistung anbieten, weil eine Mitarbeiterin ein Pferd besitzt. Landauf, landab ist es allerdings kein anerkanntes Kriterium, dass man Träger bevorzugt, die man aus der Erfahrung bevorzugen müsste. Ich kenne einige ausgesucht gute Träger mit denen mich dauerhaft etwas verbindet. Löwenzahn gehört fest dazu und hat es für meine Ansprüche in den letzten 15 Jahren sehr gut gemacht.

Für die nächsten 15 Jahren bleibe ich zuversichtlich und wünsche euch auch darüber hinaus Beständigkeit in Vielfalt, Schönheit und Mut zum abweichenden Verhalten und damit zur Innovation – denn Veränderungen gibt es nicht im Mainstream.

Euer

Norbert Ortmann

Helferleinsyndrom

Jetzt ist es soweit: Wir haben ein Helferleinsyndrom!
Ganz unabhängig davon, ob in Berlin ein Syrer daran gestorben ist, dass er von deutschen Behörden in eine menschenunwürdige Warteschlange getrieben wurde, ganz unabhängig davon, ob er auch ohne dies gestorben wäre, und ganz unabhängig davon, ob es diesen Syrer überhaupt gibt:
Ich finde es menschenunwürdig und geschmacklos, über Nacht so jemanden einfach mal ungeprüft und schnell zu instrumentalisieren und durch die sozialen Netze und die Presse zu treiben, und damit die Sorge um Flüchtling mit einer kriegerischen, emotionalen Speerspitze zur Aufwertung der freiwilligen Helfer gegen versagende Behörden auszustatten.
Es ist schon alles schlimm genug. Und zu tun gibt es auch ne Menge. Diese Zusatzausstattung braucht niemand, der wirklich helfen will!