Die Bewertung

Vor allem in der Onlinewelt ist das Bewertungensammeln zum Konkurrenzsport geworden. Kein Produktanbieter kann auf Likes verzichten. Als Sternchen sind sie sogar abgestuft zu vergeben und oft sogar zu begründen. Wer sich also die Zeit nimmt, kann das jeweilige Produkt in den Himmel loben oder vernichten – oder halt irgendwas dazwischen. Es ist klar, dass die Nichten und Neffen des Produktanbieters Tante oder Onkel als erstes die begehrten Likes verschaffen und sich die Zeit nehmen, alles mit Super zu bewerten.

Dass die Stellungnahmen unseriös sind und vielfach aus dunklen Ecken kommen, ist bekannt. Man kann sich ohne viel Aufwand auch selbst ein paar Kritiken fertigen. Obwohl die Fachwelt darüber schmunzelt und sich darüber ärgert, dass den Stellungnahmen eine Bedeutung beigemessen wird, die sie gar nicht haben, ist es doch so, dass sie von Anbietern und Konsumenten trotzdem hoch geschätzt und beachtet werden.

Jetzt hat mich meine Bank – eine Genossenschaftsbank, also aus dem vergleichsweise seriösen Sektor, auch zu einer Bewertung aufgefordert. Ich werde das nicht tun! 

Jede Bank ist schonungslos auf Gewinnmaximierung ausgerichtet. Dabei sind die blödsinnigen Bewertungen ebenso wichtig, wie die Rüstungsaktien in Kriegszeiten.