Müll Special

Die dünnwandigen Plastikeinmalflaschen zerkrausen sich unweigerlich beim letzten Schluck aus der Pulle. Um keine Fehlversuche  am  Flaschenrücknahmeautomaten zu provozieren, sind wir gut beraten, einmal mit einem kräftigen Luftstoß aus dem Mund die Flasche wieder mit dem dafür typischen begleitenden Knistergeräusch in eine annehmbare Form zu bringen und dann fest zu verschließen. Diese Aufbereitung vor der Zerstörung ist mit dem meist günstigen Kaufpreis ausgeglichen.

Für Ungläubige biete ich gern Kurse an. Sie finden mich als Dienstleister direkt am Rückgabeautomaten.

Als die Weltmeere sauber geredet wurden

Die Firma ADIDAS vertreibt in den nächsten Wochen Schuhe, die aus den Abfällen in den Meeren hergestellt sind. Das klingt ja ziemlich ökofreaky.

Es erscheint ja auch unausweichlich, dass der Dreck der Menschheit immer bergab fließt und im Finale die Meere auffüllt. Denken wir in geschlossenen Kreisläufen, dann bleibt ja auch keine andere Wahl, als die Abfallstoffe als Rohstoffen im Meer wieder einzusammeln.

Gescheiter, wenn auch im bescheidenen Rahmen, wäre es freilich, ein paar Wege der Entsorgung abzukürzen und den Müll direkt an der Firmenzentrale des Schuhherstellers abzulegen. Es wäre eine multilaterale Winsituation.

Ach, das Obermaterial ist es nur. – Die tragenden Sohlen werden ihren Abrieb also wohl weiterhin über die Wasserwege los werden, dorthin, wo sie nicht einmal herkommen.

Es fehlt jetzt nur noch, dass diese Schuhe irgendwie zertifiziert werden, um unsere Kaufentscheidung zu ersetzen. Aus Scheiße Geld zu machen, bleibt offenbar der große Traum auf dem Weg zu Reichtum, während die Welt standhaft sich selbst genug ist.