Mensch Lore!

Die Schriftsteller aus den Lokalredaktionen sind oft noch experimentierfreudig und belustigen uns mit sinnenhaften Träumereien.
Jetzt berichtet in der WAZ vom 28.5.2014 aus Essen ein gewisser Martin Spletter über die Suche der Polizei nach einem entlaufenen Häftling in einer Gartenanlage in Essen Karnap. Der schönste Satz lautet: „Am Eingang der Anlage, die mitten im Emscherpark liegt, nördlich der Schurenbachhalde, steht selbstredend eine kohlenschwarze Lore.“

Die schwarze Lore kenne ich noch und sie hat schon damals geredet, was das Zeug hielt. Dass sie nun gar kohlenschwarz ist, das halte ich für übertrieben.

Der Kommunalpolitiker mit Ansehen der Person

Dass Kommunalpolitiker vergleichsweise eher hässliche Menschen sind, muss ja nicht unbedingt auf die Qualität der politischen Arbeit durchschlagen.

Wenn ich mich jetzt hier in dieser Gegend zwischen den Wahlplakaten bewege, dann sind diese Menschen allerdings derart beeindruckend wenig ansehnlich, dass ich meine Aufmerksamkeit kaum abwenden kann, mich etwas schäme, Albträume erwarte und um eine gute Politik bange.

Nach der Wahl kann ich diese Gesichter wohl erst wieder für eine Weile vergessen, oder aber auch nicht.

Falsche Fahnder [aus gegebenem Anlass]

Es ist schon sehr hysterisch, dass sich nun in den mehr und weniger sozialen Medien sogar selbsternannte Fahnder zur Aufklärung des Missbrauchs von Kindern einschalten, wenn ein Kind nicht mehr erreichbar ist.

Es ist ebenso schlimm, wenn Kinder, die so langsam erwachsen werden – heute aktuell eine A. in O. – die Entscheidung treffen, nicht mehr nach Hause zu gehen und dann plötzlich eine Armada selbsternannter Helfer per Mausklick das arme Geschöpf zum Treibjagdobjekt machen und dabei höchstens das Ziel verfolgen, dass alles wieder so wird wie früher. Das wird es aber nicht! Würde man A. ernst nehmen, dann würde man vermuten, dass es tiefe Gräben zwischen „zu Hause“ und A. gibt. Da ist niemandem geholfen, denen da zu Hause zu einem wirksamen Zugriff zu verhelfen. Wer reif ist, punktuell einen abweichenden Weg zu gehen, der ist sicherlich auch reif, diesen Weg zu einem glücklichen Ende zu führen und adäquate Hilfsstellen zu finden.

Im übrigen sei noch einmal drauf hingewiesen, dass solche Fahndungsaufrufe im Netz in die Persönlichkeitsrechte eingreifen und strafbar sind, so lange die Polizei keine bestimmten Details zum Anlass nimmt, ihrerseits zur Mitthilfe bei der Fahndung aufzurufen. Bisher hat die Polizei dazu keine Initiative ergriffen.

Stellt euch vor, ihr würdet, weil ihr eine nicht jedem verständliche Entscheidung über einen Aufenthalt trefft, eure höchstpersönliche Angaben mit Bild überall und für sehr lange Zeit im Web sehen.

Ein Vertrauen auf die Erziehung und die Beziehung zum Kind erscheint besonders fragwürdig, wenn hier der Vater selbst zur Jagd nach seinem Kind ruft.

Beim Arzt

Bei aller Verschwiegenheit in der ärztlichen Behandlung, gibt es doch in den Wartebereichen der Ärzte manchmal tiefe Einblicke, denen man nicht immer ausweichen kann.
Heute war ich akustisch dabei, als eine ältere Frau notbehandelt wurde, die im Altenheim von einer anderen älteren Frau vor das Klavier geschubst worden war. Sie hat einen massiven Bluterguss am Knie. Es muss jetzt noch medizinisch geprüft werden, ob wenigstens die Knochen heil geblieben sind.

Ich sehe es als einmal als Anregung für alle an:
Aggressionen sollten keinen Schaden anrichten!

— Und das Haus „Abendfrieden“, als Sinnbild unserer Pflegekultur, gehört in den Bereich der Comedy …

Räuber und Gendarm

Ja, es gibt viele böse Menschen. Deshalb gibt es auch eine Polizei. Die Polizisten haben gelernt, damit professionell umzugehen. Dass der Moslem häufiger aggressiv ist als andere, ist nicht belegt und verleitet nur zur pauschalen Anwendung einer falschen Hypothese und damit gegebenenfalls auch zur Unprofessionalität der Polizei. Die friedfertigen Muslime kreuzen den Weg der Polizistin, die die aggressiven Muslime nicht ausstehenden kann, wohl nicht so oft … Sie schrieb das unlängst so in einem Leserbrief und spricht damit aus, wie der Amateurpolizist so denkt.

Unser Geld

Wenn nun die Bundesbank einen Teil unseres Goldes aus den USA zurück holt, um zu gucken, ob es noch da ist, dann ist es so, als würde ich mein Geld auf der Sparkasse auch mal besuchen.

Aber weil die Scheine sich zum verwechseln ähnlich sehen, bleibt mein Verdacht, dass die mir doch nur das Vorzeigegeld auf den Tisch legen, während mein eigentliches Geld schon über alle Berge ist.

Tierschützer greifen den Zirkus an

Zum wiederholten Mal machen sie es sehr pauschal. Sie behaupten, dass im Zirkus Tiere gequält werden.

Ich sage aber: Diese Behauptung ist falsch! Vernünftig ist es, dieser Behauptung zu widersprechen. Man schützt Tiere nicht mit dumpfer und pauschaler Aggression mit total verfehltem Thema. Auch mit bester Absicht sollte man sich hüten, derart leicht widerlegbare Behauptungen aufzustellen.

Aus dem Grundseminar Wissenschaftstheorie: Die These „Zirkus ist Tierquälerei“ ist dann widerlegt, wenn ein einziger Zirkus gefunden wird, in dem keine Tiere gequält werden.

Solche Zirkusse finden gerade in letzter Zeit regen Zuspruch. Zirkus ist gerade dort eine uralte Kunstform, die uns aus dem Alltag entrückt und doch ständig auf ihn hinweist ohne zu belehren. Künstlerischer geht es kaum.

Wenn man nun beklagen würde, dass Zirkus mit Tieren unverantwortlich in das Leben der Tiere eingreift und unterbleiben soll, dann ist schon viel gewonnen. Wir wollen ja eine vielfältige Welt. Dazu gehört selbstverständlich der Zirkus.

Am liebsten bin ich im Zirkus FlicFlac.