Der Monteur war pünktlich

Er tauschte den Ablaufschlauch der Spülmaschine und ich war mit einem Aufnehmer engagiert, die Kollateralspuren von Schmutz und Wasser zu beseitigen.
Dann eröffnete ich einen wegweisenden Dialog.
Ich so: „Da kann ich dann anschließend direkt auch die ganze Küche putzen.“
Er so: „Da wird sich ihre Frau freuen.“
Ich so: „Das glaube ich nicht. – Ich putze die Küche ja oft. – Also, ich will meine Frau nicht schlecht machen …“
Er so: „Ne, ne …“

Dann dachte ich daran, dass ich unlängst noch Bücher gesehen habe, jeweils mit Leselerngeschichten für Jungen und Leselerngeschichten für Mädchen. Die Maus bietet sie als Herausgeber für den Westdeutschen Rundfunk an. In dem einen geht es um wilde Piraten und in dem anderen um kuschelige Pferde. Man sieht das bereits auf dem Umschlag. Ich glaube, ich lese jetzt einmal das mit den Pferden …

Und ich werde ein Verfahren entwickeln, zum Erstaunen aller Piraten, mit einem Pferd die Küche zu entern und mit dem Pferdeschweif erfolgreich zu putzen.

Der Eiseimerwettbewerb

Jetzt ist der Eiseimerwettbewerb #IceBucketChallenge einmal um die Welt gegangen. Um die ganze Welt? —
 
NEIN! Offenbar gibt es sogar auch in den eher reicheren Ländern sehr viele Menschen, denen Eis in rauen Mengen überhaupt nicht zugänglich ist. Ganz zu Schweigen von den Menschen, die in eher ärmeren Ländern leben und den unzähligen Menschen, die weiß Gott andere Sorgen haben.
 

Hier kann man lesen, was es soll und wie es geht.
 

Die Selbstdarstellung für einen guten Zweck hat ja eine lange Tradition und ist immer damit verbunden, dass die Prominenten aller Kategorien den Modalbürger motivieren, seinerseits seine Steuerabgaben für das Gemeinwohl noch einmal selbst mit einer Spende zu erhöhen. Denn nur wenn der Modalbürger erreicht wird, kommt es zu nennenswerten Beträgen. Der Promi selbst steigert mit der öffentlichen Aufmerksamkeit auf alle Fälle seinen Marktwert. Soziale Ungleichheit werden durch dieses Verfahren nicht beseitigt.
 

Zum Glück sind wir ja alle immer wieder für einen Spaß zu haben.
 

Ich tüftle gerade an einer Methode, das Ganze lediglich mit einem ganz normalen kleinen Eiswürfel zu bewältigen.

 
Vorschläge nehme ich gern entgegen.

 

KLICK

 

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Kleiner Nachtrag: Befremdlich finde ich ich die Tendenz, den Spaß der eis-ernen Selbstdarsteller von jeder Kritik auszunehmen. Es ist fast schon so, wie kürzlich bei den feierseligen Fußballfans nach der gewonnen Weltmeisterschaft, die mit den Fangesängen auf Kreisklassenniveau einfach nur Spaß haben wollten und allein die Betrachtung solcher Abläufe als feindselig werteten.
 

Wenn man etwas tut, dann sollte man sich doch auch Mühe geben zu wissen, was es ist.

Aus der Kochnische: Falafel

Falafel sind die „Pommes“  [ostbelgisch: „Fritten“] der arabisch-israelischen Kultur. Sie versinnbildlichen in idealer Weise, dass Araber und Juden die gleichen kulturellen und biblischen Wurzeln haben.

Ich habe in Israel und Palästina an allen Ecken unzählige Falafel probiert und meine Erfahrungen zu einem Rezept verdichtet.

Wie bei allen kulturgebundenen Rezepten, gibt es viele Varianten und nur eine sehr einfache unverrückbare Grundlage.

Falafel

Die Grundlage ist, dass man Hülsenfrüchte (meistens Kichererbsen, aber auch Bohnen u.a. sind möglich) zu einem Teig zermahlt, diesen gut würzt (hauptsächlich mit Salz und Koriander) zu kleinen Kugeln formt und schließlich in Fett ausbackt. Dazu gibt es eine oder mehrere Sossen. Sehr beliebt ist die Joghurt-Knoblauch-Soße, in die dann auch noch reichlich Salz und Olivenöl gehört.

Der Phantasie sind darüber hinaus keine Grenzen gesetzt, solange die Konsistenz das Formen der Falafel zulässt.

Ich weiche am Vortag Kichererbsen mit sehr viel Wasser ein. Ihr Volumen vergrößert sich dabei erheblich. Eventuell muss man eben noch Wasser nachgießen. Am Tag der Zubereitung wird das Wasser abgegossen. Die Kichererbsen werden dann in so einem Fleischwolf direkt mit den Gewürzen zerkleinert. Hilfsweise geht auch ein Mixer mit so einem rotierenden Messer. Das ist für so einen Mixer aber sehr anstrengend. Und das Ergebnis ist auch nicht immer sehr homogen (was mich aber nicht stört).

Ich füge vor allem Koriander hinzu, den ich immer dominant schmecken will. Zu viel Koriander — ich glaube, das geht gar nicht. Deshalb bevorzuge ich auch Koriandersamen (den man etwas Mörsern sollte, damit die Körner auch wirklich zerkleinert werden). Korianderpulver schmeckt eher fies (finde ich). Ich nehme auch eine große Zwiebel eher viel Salz und häufig – also nur wenn vorhanden – alle möglichen Kräuter und Knoblauch aus dem Garten, ggf. auch noch Korianderblätter. Zwiebel und Grünzeug sorgen nicht nur für Geschmackstiefe, sondern auch dafür, dass die Farbe nicht so blass und die Konsistenz gut ist. Bei mir ist die Konsistenz sehr bröselig. Unter Druck lassen sich aber trotzdem Bällchen formen, die zusammenhalten. Von der Rezeptvariante, die Kichererbsen vorher zu kochen, halte ich nichts, weil die Konsistenz und der Geschmack darunter sehr leiden, vor allem, wenn man dann noch Mehl oder sowas dran tut, um die Tendenz zum Matsch zu besänftigen.

Wenn der Falafelteig soweit fertig ist, dann kann man schon die Pfanne oder die Fritteuse mit hitzebeständigem Pflanzenfett anheizen.
Man drückt den Falafelteig (meiner Konsistenz) mit etwas Druck in die Form und lässt die Bällchen ins Fett gleiten. Fortgeschrittene haben ein Hilfsgerät, um die Falafel gleich und ansehnlich zu formen. Wenn sie allseitig braun sind, sind sie fertig! Mit der Hitze muss man experimentieren. Bei hoher zu Hitze sind sie möglicherweise außen braun und innen eher roh. Aber dann schmecken sie trotzdem.
Dazu gibt es noch Salat jeder Sorte in rauhen Mengen …

Der Tipp: Wenn man bei der Soße Soja-Joghurt nimmt, wird sogar der Homo Veganus erheblichen Gefallen daran finden.

[Wenn die Rechtschreibkorrektur weiterhin und unbelehrbar aus Falafel Fallapfel macht, dann neige ich dazu, allen Falläpfeln den Krieg zu erklären.]

Ein Hindernis zu viel!

Ich neige zur Toleranz, befürchte aber, dass demnächst alle auf der Zielgeraden Schwimmflossen anziehen, mit einem Bogen Pfeile in die Luft schießen und dabei im Gangnamstyle tanzen.

Warum?

Bei der Leichtathletikeuropameisterschaft zog gestern der Franzose Mahiedine Mekhissi-Benabbad beim 3000 Meter Hindernislauf, deutlich in Führung liegend, kurz vor der Zielgeraden bereits das Hemd aus – und wurde disqualifiziert.

Die grünen Damen sind mir ein rotes Tuch!

Sie wollen in naiver Form Gutes tun und sorgen doch dafür, dass die Tätigkeit des professionellen Pflegepersonals abgespeckt und bis zum nahen Burn-Out verdichtet wird, während die Klinikleitungen zum Zweck der merkantilen Wirtschaftlichkeit das Pflegepersonal weiter reduzieren.
Nach dem Sündenfall gibt es kein zurück zu den human-vielfältigen Arbeitsbedingungen.
Diese grünen Damen entlasten also nicht. Sie sind willkommene Naivlinge zur Enthumanisierung der Arbeit und dann „nicht mehr weg zu denken“. Die grünen Damen sind mir ein rotes Tuch!

Die Schlacht des Todenhöfers

Im Krieg haben seit ewigen Zeiten die widerstreitenden Kombattanten Recht, obwohl ihre Sichtweisen nicht miteinander vereinbar sind. In ihrem unheiligen Aufeinandertreffen erzeugen sie von jeher Leid und Ungerechtigkeit. In den letzten Jahren kommt erschwerend hinzu, dass Herr Todenhöfer auch immer noch Recht hat uns jede Gelegenheit nutzt, seine Position journalistisch einzuspeisen..

Dabei ist es immer schon vergeblich und deshalb müßig, daran zu arbeiten, wer denn nun wirklich Recht hat, um sich auf seine Seite schlagen zu können. Das würde den Krieg nicht einfacher machen. Es wird jedoch trotzdem immer wieder versucht und es macht den Krieg tatsächlich nicht einfacher. Herr Todenhöfer liefert dazu gern die Munition, dem einen etwas mehr, dem anderen weniger.

Es steht aus, dort die Friedenspraxis öffentlich aufzunehmen und zu fördern, wo sie bereits existiert. Das hat beispielsweise zwischen Deutschen und Franzosen beispielhaft geklappt und es hat zu einem generell neuen Selbstverständnis im Umgang miteinander geführt. Begegnungen zwischen Juden und Palästinensern haben ebenfalls eine friedfertige Tradition..

Die selbstgefällige Naivität des Herrn Todenhöfer regt bisher kaum Nachdenklichkeiten an. Seine Stücke aus dem Tollhaus werden immer nur als Waffen der Kombattanten instrumentalisiert, mehr Recht zu haben als die anderen..

Friedfertigkeit ist zwischen Juden und Palästinensern in der aktuellen Kriegssituation wohl besser ohne die Todenhöferschen Verschärfungen möglich.