Michael Fuchs (CDU):
„Erstmal sind Prognosen immer dann schwierig,
wenn es sich um die Zukunft handelt.“
ZDF Maybritt Illner 18.6.2015
Michael Fuchs (CDU):
„Erstmal sind Prognosen immer dann schwierig,
wenn es sich um die Zukunft handelt.“
ZDF Maybritt Illner 18.6.2015
Wer die geheimdienstlichen Animositäten im Verhältnis der USA und Deutschlands und die gewinnträchtigen Intrigen des internationalen Fußballs aufgenommen hat, der wird angesichts des gestrigen Freundschaftsspiels – Deutschland gegen USA – sicher den Gedanken gehabt haben, dass das Ergebnis zuvor abgestimmt worden ist, um den einen ein Erfolgserlebnis zu vermitteln und den anderen für anstehende Aufgaben anzuspornen.
Dafür mache ich gleich noch einmal: VIVAT zu FIFAT!
Zwischen den Bildern …
Jetzt setzt die SPD der Kanzlerin Merkel eine Frist. Sie will die Herausgabe der Selektoren, also der Spionageaufträge, die der BND für die USA abarbeiten sollte oder gar abgearbeitet hat. Damit wird von Frau Merkel erwartet, was Edward Snowden schon längst gemacht hat.
Du hast gerade bei Klondike das nächste Level erreicht und nutzt die Gelegenheit, den Blick etwas abschweife zu lassen und liest bei Facebook, dass in einem dieser Flüchtlingsheime von Bewohnern eine Ziege geschlachtet wurde. [Rundschau]
Frau Merkel ist nicht mächtig! Die öffentliche Darstellung einer Macht ist kaum zu begründen. Sie hat nämlich nur ein Mandat auf Zeit, das an den Willen der Bundestagsabgeordneten und der wiederum gebunden an die Wahlentscheidung der Bürger gebunden ist. Mit einer neuen Wahl wird neu gemischt.
Im Eiswasserwettbewerb #Icebucketchallenge geht es aktuell um eine lockere, sich bereits wieder lösende Verbindung von Dingen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Das scheinbar archaisch-masochistische Selbstübergießen mit Eiswasser wird über eine Geschäftsidee an eine Spendenaktion für Menschen gekoppelt, die unter einer bestimmten, schlimmen Krankheit leiden. Während der Sinn des Spendens nicht zur Debatte steht, ist das in Videofilmen exhibitionierte Event mit dem Eiswasser in dieser Zeit immer wieder einmal gern gesehen. Es wundert nicht, dass die Aktion immer spitzfindiger inszeniert wird, weil man unter den zunehmend vielen Akteuren ja schließlich auch beachtet werden will.
Jeder bevorzugt seine eigene Art der Selbstdarstellung.
Gegen die Follower im Eiswasserhype ist nichts vorzubringen, auch wenn sie bald sicherlich auch Erdbeerbowle, Weißbier und Kölschs durchs Dekolleté schwämmen werden, um unter den vielen andren noch beachtet zu werden.
Aber wie sieht es mit dem Spenden aus? Der amerikanische Spendenempfänger – die ALS Association – soll ja angeblich sinnlose Tierversuche finanzieren und seine Kosten für nichtforschendes Personal, Öffentlichkeitsarbeit usw. soll den Großteil der Gelder auffressen. Das berichten beispielsweise die Ärzte gegen Tierversuche e.V. und der Stern. Ein Nebeneffekt ist, dass nun andere Akteure der ALS-Forschung dem designierten Spendenempfänger auch noch das Wasser abgraben und zu ihren Gunsten den Hype befeuern.
Dass das Spenden per es gut ist, wird trotzdem fast nie angezweifelt.
Ich zweifle es jetzt aber einmal daran:
Es ist bei den Spenden, wie bei den Lebensmitten: Wenn du keinen unmittelbaren Zugang zur Herstellung des Produkts hast, bist du auf Vertrauen angewiesen. Dieses Vertrauen rechtfertigt aber selten ein Gesicht, das bestenfalls als Modelface angeboten wird. Gütesiegel schöpfen deshalb die Vertrauensbereitschaft ab und gewährleisten Geldströme auf Spendenkonten oder in Unternehmertaschen. Gütesiegel nehmen uns schleichend die Aufgabe ab, selbst zu bestimmen und das, was wir bestimmen, auch noch zu begründen.
Durch Spenden werden angeblich dringend notwendige Sachen finanziert. Es fällt nie schwer, etwas als dringend notwendig zu markieren. Dabei ist das demokratisch verfasste Gemeinwesen so ausgerichtet, dass es mit Prioritätensetzung über Einnahmen und Ausgaben in öffentlichen Haushalten befindet. Das entspricht auf der Einnahmenseite und auf der Ausgabenseite dem Prinzip der sozialen Gerechtigkeit, auch wenn sie stets nachzubessern und nie zufriedenstellend ist.
Wenn nun Spenden oder gar Lotterien ins Spiel kommen, dann führt das dazu, dass die Schwerpunkte bei den öffentlichen Ausgaben verschoben werden. Man gibt also dort weniger aus, wo gespendet wird.
Die Herkunft der Spenden ist aber ungleich verteilt und die Spenden sind für die Spender selbst unterschiedlich nützlich. Bei allen Spendenaktionen sind die weniger wohlhabenden Leute überproportional vertreten, weil deren kleine Einzelspenden in der Summe stets erheblich viel mehr ausmachen, als die Großspenden. Die Großspender nutzen die Spendenquittung sehr effektiv zur Steuerersparnis und steigern ihre öffentliche Beachtung über die Präsenz in Spendenaktionen erheblich.
Sehr viel vernünftiger wäre es, wir würden ein rundum aktives und vertrauenswürdiges Gemeinwesen betreiben und die wichtigen sozialen Aufgaben über Steuern finanzieren. Bisherige Spenden könnten dann als Steuerhöhungen gehandelt werden.
Das ist so gerecht wie möglich!
Die Idee der Leihmutterschaft ist so alt wie die Menschheit. Dabei kommt die Leihmutter neuerdings dann ins Spiel, wenn es unerträglich erlebt wird, das weitere Leben ohne Kind zu gestalten. Dabei gehört eigentlich die Kinderlosigkeit durchaus zum normalen Leben dazu. Es gibt eben keinen unbedingt einlösbaren Anspruch auf eigene Kinder. Viele Menschen arrangieren sich damit ohne Probleme. Die Unerträglichkeit der Kinderlosigkeit tritt vor allem dann auf, wenn im Wohlstand Dynastien erhalten werden sollen. Früher war das beim Adel, heutzutage sind es immer mehr Leute, denen der Wohlstand die Fantasie erlaubt, dass sich alles kaufen lässt, auch ein Kind.
Der Wunsch eines eigenen Kindes hat über die Jahrtausende merkwürdige Wege hervor gebracht. Es gibt untergeschobene Kinder, Adoptionen und den Wechsel des Geschlechtspartners. Die Leihmutter gibt es als Folge der medizintechnische Erfindung, den biologischen Zusammenhang von Zeugung und Geburt aufzulösen, erst seit 40 Jahren, hat sich aber erst in jüngster Zeit auf einem internationalen Markt ausdifferenziert. Meist arme Frauen in anderen Ländern vermieten dabei gegen Geld ihre Gebärmutter. Es ist unmittelbar klar, dass allein diese Möglichkeit materielle, medizinische, soziale, emotionale und rechtliche Folgen hat die unüberschaubare und unregelbare Probleme hervor bringen. Die Fortpflanzungsmedizin eröffnet auch die Option, dass gleichgeschlechtliche Paare, alte Menschen und viel andere, die traditionell kinderlos bleiben, einen Kinderwunsch ausarbeiten können. Die Leihmutterschaft in vielen Ländern grundsätzlich strafbar, meistens für die Reproduktionsmediziner, die technologisch assistieren.
In der weltweiten Verflechtung von Märkten wird allerdings die Leihmutterschaft zum Geschäft. Sowohl die meist hilflosen Leihmütter als auch die wohlständigen Menschen mit ungebändigtem Kinderwunsch bieten sich an, von Vermittlerorganisationen zwischen den Kulturen und Rechtssystemen gezielt angeworben und ausgebeutet zu werden. Diese Organisationen stellen sich in der Öffentlichkeit allerdings so dar, als würden sie zum Wohl aller Beteiligten eine Situation herstellen, in der alle gewinnen und glücklich werden. Am liebsten arbeiten sie jedoch ganz ohne Öffentlichkeit und nutzen die weltweiten Preisunterschiede.
Wenn nun – wie es heute in allen Zeitungen steht – ein wohlständiges Ehepaar das bestellte Kind abholt, nicht jedoch das behindert geborene Zwillingskind, dann wird deutlich, dass der Markt der Möglichkeiten aus dem Ruder läuft, wenn die Vielfalt der Natur die präzise Bestellung aushebelt.
In dieser Situation ist es einfach, die Besteller als Unmenschen zu brandmarken, nur weil sie das wollen, was sie bestellt haben. Die Zeitungen und die Leserkommentare sind voll davon.
Offenbar ist es erforderlich, die internationale Regeln und passende Gesetze für eine Leihmutterschaft international zu entwickeln und abzustimmen.
Es ist eigentlich klar, dass die Möglichkeiten der Reproduktion rechtlich flankierender Regelungen und einer dazu passenden Ethik bedarf. Es wird höchste Zeit, eine solche Regelung nicht nur national, sondern auch international auf den Weg zu geben. Eine entsprechende Konvention würde erreichen, dass fast wieder alles beim alten wäre. Fast – denn es ist so, dass Erfindungen, auch wenn sie unnütz sind, grundsätzlich nicht rückgängig gemacht werden können. Es wird also begleitend eine Ethik zu entwickeln und zu verbreiten sein, die die immer mal versteckt mögliche Leihmutterschaft am besten an der Stelle der medizintechnischen Schwangerschaftsassistenz ächtet.