Von VIVAT zu FIFAT!

Wer die geheimdienstlichen Animositäten im Verhältnis der USA und Deutschlands und die gewinnträchtigen Intrigen des internationalen Fußballs aufgenommen hat, der wird angesichts des gestrigen Freundschaftsspiels – Deutschland gegen USA – sicher den Gedanken gehabt haben, dass das Ergebnis zuvor abgestimmt worden ist, um den einen ein Erfolgserlebnis zu vermitteln und den anderen für anstehende Aufgaben anzuspornen.

Dafür mache ich gleich noch einmal: VIVAT zu FIFAT!

OFFENER BRIEF

Herrn Präsidenten
Владимир Путин
23 Ilyinka Street
Moscow 103132
Russia

Sehr geehrter Herr PräsidentPutin,

Ich bitte sie freundlich, mich auf die  schwarze Liste der Personen zu setzen, die sie mit einer Einreisesperre belegt haben.
Die öffentliche Beachtung und damit der Marktwert der von Ihnen für diese Liste ausgewählten Personen steigt erheblich. Diese Menschen können sich glücklich schätzen. Viele andere sind enttäuscht.
Ich bin gewiss auch ein ganz toller Typ, erhalte aber bei weitem nicht die Beachtung, die ich verdient hätte. Wenn ich von Ihnen gelistet würde, dann würde sich das schlagartig ändern.
Als humanitärer Querdenker werden sie mich für förderungswürdig halten und die erbetene Förderung würde sie fast nichts kosten. Ich zweifle nicht daran, dass sie mir in dieser Angelegenheit entgegen kommen.
Es tut mir ja selbst leid, dass diese spätkapitalistischen Wirkmechanismen die Vernunft und das Talent sehr alt aussehen lassen. Sie wissen ja selbst von vielen ihrer Mitarbeiter, die auf der Gegenliste der EU notiert sind, dass man sich sehr geehrt fühlt und den gesteigerten Marktwert auch gern annimmt, wenn man hoch gehandelt wird.
Mir fällt im Moment auch nichts besseres ein, um gerecht beachtet zu werden.
Ich sehe Ihrer Förderung hoffnungsfroh entgegen.
Mit freundlichem Gruß
Norbert Ortmann

Vater unser!

Der Staat sorgt sich um uns. Deshalb wird die Sicherheit der Arbeit ständig durch Richtlinien verbessert. Das ist auch gut so. Solche Richtlinien passieren unzählige Gremien in Bund und Land und dort will nun niemandem aufgefallen sein, dass der Bürger und andere nichtlizensierte Mitfahrer vom kultischen Paternoster ab de. 1. Juni 2015 ferngehalten werden. Es droht ein Bußgeld.
Nun gibt es landauf und landab niemanden, der das wirklich will. Auch das anfängliche Argument der Unfallgefahr ist vom Tisch.
Deshalb sollten wir alle für die Rettung des Paternoster und die unverzügliche Korrektur der besagten Vorschrift eintreten!
Ein Paternoster ist eine der besten Filmkulissen die ich kenne, jede Kabine ein Frame! Der Paternoster hat einen ehrwürdig schönen Namen. Er ist wartungsarm, kostengünstig und aufregend. Es gibt eigentlich nie Paternosterunfälle. Man lernt sogar von Etage zu Etage ständig neue Leute und Perspektiven kennen. Es ist herausragend, im Paternoster schönen Dingen Beachtung zu verleihen und beispielsweise Texte zu rezitieren, Bilder und Ansichten zu präsentieren oder abgefahrene Klamotten in einer Modenshow …
Letztens soll sogar ein Brautpaar den Paternoster neben dem Standesamt für eine Lustfahrt durch alle Etagen genutzt haben. Sie trafen dort auf Schüler eines benachbarten Gymnasiums, die im Paternoster ihre Pause verbrachten.
Wir sollten die Parternoster pflegen, als Orte der Kunst und Kommunikation zurück erobern und aus der Umklammerung von Richtlinien und dem Gehorsam insgesamt befreien!

Selektion

Jetzt setzt die SPD der Kanzlerin Merkel eine Frist. Sie will die Herausgabe der Selektoren, also der Spionageaufträge, die der BND für die USA abarbeiten sollte oder gar abgearbeitet hat. Damit wird von Frau Merkel erwartet, was Edward Snowden schon längst gemacht hat.

Daraus ergeben sich Fragen: Wird es im Fall der Verwirklichung eine anschließende Flucht Merkels unter den Schutzschild von Putin geben oder darf Snowden dann von dort aus auch einmal unbehelligt nach Deutschland reisen?
Kurzfassung:
Mein Szenario: #Merkel lüftet die #Selektoren und sucht Schutz unter dem Schirm von #Putin in der Nachbarschaft von #Snowden.

Szenen aus dem besseren Leben

Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach, wir Armen!
Johann Wolfgang von Goethe, Faust I

Du hast gerade bei Klondike das nächste Level erreicht und nutzt die Gelegenheit, den Blick etwas abschweife zu lassen und liest bei Facebook, dass in einem dieser Flüchtlingsheime von Bewohnern eine Ziege geschlachtet wurde. [Rundschau]

Es ist nicht ohne Komik, dass dieses Haus einmal Pfarrer-Braun-Haus hieß. Du liest die aufgelaufenen Kommentare zum Fall der Ziege.
Da steht dann (Zitate mit der Anmutung der Repräsentativität):
  • „vllt sollte man die mal schlachten“
  • „bekommen genug  geld  können sich ihr fleisch kaufen“
  • „ne davon kaufen se lieber Handys“
  • „und betteln auf der strasse nach € damit die rechnung bezahlen können“
  • „das glaub ich nicht ….ey schickt wieder raus hier“
Du bist berufen, dich an der Kommentierung zu beteiligen. Das denkst du.
Ohne es so recht zu merken bist du in einer Bande von bürgerlich getarnten Menschenfeinden geraten, die beklagen, dass andere Menschen nicht nach ihrer Pfeife tanzen. Sie organisieren fortan für sich und für dich ein sorgenfreies ganzjähriges Schützenfest. Du wirst auch die Therapie verweigern, nämlich dein Leben mit den Flüchtlingen zu teilen, weil du ja dringend im nächsten Level Klondike gebraucht wirst.

Schmale Basis: AfD hat wohl noch Übergewicht

„Henkel zur AfD-Führung: Wir müssen die Partei von diesen Elementen säubern“, titelt Spiegel.de am 16. 5. 2015
Herr Henkel von derAfD begibt sich damit sprachlich auf die Spur der brutalen Diktatoren dieser Welt. Es ist kein Versehen, denn das weiß er!

 
Nun ist die AfD, wie alle Parteineugründungen, erst einmal überflutet von Politjunkies mit defektem Selbstbildnis, die meist schon in vielen Vereinigungen gescheitert sind. Auch das müsste Herr Henkel wissen. Offenbar sieht er weit und breit kein demokratisches Werkzeug, eine Bewegung für eine wirksame Politik zu formen. Das wirkt irgendwie arm und unvorbereitet.
 
Nun schreibe ich das nicht, weil ich meine, dass diese AfD doch noch einen guten Beitrag zur politischen Arbeit liefern könnte. Bemerkenswert finde ich allein den Dilettantismus im Umgang mit sich selbst und die widerlich wilden Anleihen bei Diktatoren. Ich bin ziemlich sicher, dass daraus nichts werden kann. Selbst die Anhängerinnen von Heide Klum – Germany’s next Topmodel – sind sich einig und den Anforderungen sehr viel näher, die an eine Partei zu stellen sind: Sie wollen wenigstens alle schmal sein und trotzdem nicht übersehen werden.

Schweigen ist Silber

Frau Merkel ist nicht mächtig! Die öffentliche Darstellung einer Macht ist kaum zu begründen. Sie hat nämlich nur ein Mandat auf Zeit, das an den Willen der Bundestagsabgeordneten und der wiederum gebunden an die Wahlentscheidung der Bürger gebunden ist. Mit einer neuen Wahl wird neu gemischt.

Der Bürger ist dabei frei. Wenn er nicht wählt, dann kann das sogar prinzipiell eine politisch verantwortete Entscheidung sein, auch wenn andere sie nicht teilen.
Dass man nicht weiß, was der Nichtwähler will, verleiht der Kanzlerin keine neuen Freiräume, es beschneidet ihre Legitimation. Man kann also die Prozente, nach denen sich die Parteien manchmal erfolgreich fühlen, gerechterweise auf die Gemeinschaft aller Wahlberechtigten umrechnen, dann halbieren sie sich in der Regel. Wer also 50% der Wähler hinter sich vereint, findet aber immer öfter nur 25% der wahlberechtigten Bürger wieder, die sich hinter so einer Partei vereinen.
Die pragmatische Politik mag den Bürger jedoch nur dann, wenn man sich seiner Zustimmung sicher ist. Egal wer da kommt, er muss am besten treu und unkritisch sein. Die Nichtwähler sind dabei das größte Risiko. Deshalb werden sie einerseits gelockt, meistens also sogenannte potentielle Wechselwähler mit Wahlversprechen, und andererseits madig gemacht.
  • Sie werden als Nichtwählerpartei verunglimpft, obwohl es ja offensichtlich ist, dass sie weder als Partei antreten noch wie Parteigänger verrechnet werden wollen.
  • Sie werden als Politikverdrossenheit gebrandmarkt, obwohl sie vielfach nur die Konsequenz aus der Bürgerverdrossenheit der Politiker ziehen.
  • Sie werden als Verweigerer grundlegender Bürgerpflichten stigmatisiert, obwohl sie sich einwandfrei im Raum des Wahlrechts bewegen, das auch zulässt, dass man nicht wählt.
  • Sie werden als weniger intellektueller Bodensatz der Gesellschaft, der vielleicht an ihre individuellen Freuden, aber nicht an das gesellschaftliche Wohlergehen denkt, mitgeschleppt, obwohl sie trotz gegenteiliger Beteuerungen systematisch aus den s fern gehalten werden.
Die Regierung ist legitimiert, wenn ein breiter gesellschaftlicher Konsens darüber besteht, dass Wohlstand, Gerechtigkeit und Gesundheit, also die Basics des sozialen Lebens, von ihr verwirklicht werden. Es mehren sich die Beispiele dafür, dass diese Legitimation Lücken aufweist. Man sieht sie in den nackten Zahlen, zum Beispiel der Einkommensverteilung und in der schlichten Rechtfertigungsrhetorik, wenn es um öffentlich thematisierte Krisen geht. Vermeintliche Freunde hören ab und die Kanzlerin sagt: „Ausspähen unter Freunden – das geht gar nicht!“ und dann wird ohne Unterlass weiter abgehört und man erfindet sogar ein No-Spy-Abkommen mit den Abhörern. Die Kanzlerin sagt: „Mit mir wird es eine Pkw-Maut nicht geben.“ Und alle Parlamente stimmen einer Maut zu.
Es ist also eng geworden mit der Legitimation. Es gibt eine Legitimationskrise. Zur Krisenbewältigung hilft nun der Bürger mit, der sie täglich erlebt und auch die Politik aufgearbeitet werden will. Er möchte ja auch nur seinen Frieden und geht deshalb dem Widerspruch (wählen) wie der Verweigerung (nicht wählen) aus dem Weg und orientiert sich an der herausragenden Qualifikation der Kanzlerin. Sie ist in der Welt geachtet und hoch angesehen, weil sie sich mit einer Wirtschaftskraft im Rücken kalkulierbar im Mainstream bewegt. Ihr nichtssagendes Aussitzen gilt als klug, wie auch der Philosoph und der Rabe vor allem dann als klug gelten, wenn sie nichts sagen. Die These des Bürgers lautet, dass es sinnvoller ist, so weit es geht diese Erfolgsreise der Kanzlerin zu begleiten und die Belastungen von Wohlstand, Gerechtigkeit und Gesundheit als Kollateralschaden und Bestandteil des Erfolgsrezepts zuzuordnen. Wir bleiben also gespannt, wie lange die Reise gut geht, denn sie ist innovationsfeindlich, weil sie auf die endlose Fortführung der Gegenwart ausgerichtet ist.

Am Spendenwesen genesen?

Im Eiswasserwettbewerb #Icebucketchallenge geht es aktuell um eine lockere, sich bereits wieder lösende Verbindung von Dingen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Das scheinbar archaisch-masochistische Selbstübergießen mit Eiswasser wird über eine Geschäftsidee an eine Spendenaktion für Menschen gekoppelt, die unter einer bestimmten, schlimmen Krankheit leiden. Während der Sinn des Spendens nicht zur Debatte steht, ist das in Videofilmen exhibitionierte Event mit dem Eiswasser in dieser Zeit immer wieder einmal gern gesehen. Es wundert nicht, dass die Aktion immer spitzfindiger inszeniert wird, weil man unter den zunehmend vielen Akteuren ja schließlich auch beachtet werden will.
Jeder bevorzugt seine eigene Art der Selbstdarstellung.
Gegen die Follower im Eiswasserhype ist nichts vorzubringen, auch wenn sie bald sicherlich auch Erdbeerbowle, Weißbier und Kölschs durchs Dekolleté schwämmen werden, um unter den vielen andren noch beachtet zu werden.

Aber wie sieht es mit dem Spenden aus? Der amerikanische Spendenempfänger – die ALS Association – soll ja angeblich sinnlose Tierversuche finanzieren und seine Kosten für nichtforschendes Personal, Öffentlichkeitsarbeit usw. soll den Großteil der Gelder auffressen. Das berichten beispielsweise die Ärzte gegen Tierversuche e.V.  und der Stern. Ein Nebeneffekt ist, dass nun andere Akteure der ALS-Forschung dem designierten Spendenempfänger auch noch das Wasser abgraben und zu ihren Gunsten den Hype befeuern.

Dass das Spenden per es gut ist, wird trotzdem fast nie angezweifelt.

Ich zweifle es jetzt aber einmal daran:

Es ist bei den Spenden, wie bei den Lebensmitten: Wenn du keinen unmittelbaren Zugang zur Herstellung des Produkts hast, bist du auf Vertrauen angewiesen. Dieses Vertrauen rechtfertigt aber selten ein Gesicht, das bestenfalls als Modelface angeboten wird. Gütesiegel schöpfen deshalb die Vertrauensbereitschaft ab und gewährleisten Geldströme auf Spendenkonten oder in Unternehmertaschen. Gütesiegel nehmen uns schleichend die Aufgabe ab, selbst zu bestimmen und das, was wir bestimmen, auch noch zu begründen.
Durch Spenden werden angeblich dringend notwendige Sachen finanziert. Es fällt nie schwer, etwas als dringend notwendig zu markieren. Dabei ist das demokratisch verfasste Gemeinwesen so ausgerichtet, dass es mit Prioritätensetzung über Einnahmen und Ausgaben in öffentlichen Haushalten befindet. Das entspricht auf der Einnahmenseite und auf der Ausgabenseite dem Prinzip der sozialen Gerechtigkeit, auch wenn sie stets nachzubessern und nie zufriedenstellend ist.
Wenn nun Spenden oder gar Lotterien ins Spiel kommen, dann führt das dazu, dass die Schwerpunkte bei den öffentlichen Ausgaben verschoben werden. Man gibt also dort weniger aus, wo gespendet wird.
Die Herkunft der Spenden ist aber ungleich verteilt und die Spenden sind für die Spender selbst unterschiedlich nützlich. Bei allen Spendenaktionen sind die weniger wohlhabenden Leute überproportional vertreten, weil deren kleine Einzelspenden in der Summe stets erheblich viel mehr ausmachen, als die Großspenden. Die Großspender nutzen die Spendenquittung sehr effektiv zur Steuerersparnis und steigern ihre öffentliche Beachtung über die Präsenz in Spendenaktionen erheblich.
Sehr viel vernünftiger wäre es, wir würden ein rundum aktives und vertrauenswürdiges Gemeinwesen betreiben und die wichtigen sozialen Aufgaben über Steuern finanzieren. Bisherige Spenden könnten dann als Steuerhöhungen gehandelt werden.
Das ist so gerecht wie möglich!

Siehe auch!

Über die Leihmutter: Ich will ein Kind von dir!

Die Idee der Leihmutterschaft ist so alt wie die Menschheit. Dabei kommt die Leihmutter neuerdings dann ins Spiel, wenn es unerträglich erlebt wird, das weitere Leben ohne Kind zu gestalten. Dabei gehört eigentlich die Kinderlosigkeit durchaus zum normalen Leben dazu. Es gibt eben keinen unbedingt einlösbaren Anspruch auf eigene Kinder. Viele Menschen arrangieren sich damit ohne Probleme. Die Unerträglichkeit der Kinderlosigkeit tritt vor allem dann auf, wenn im Wohlstand Dynastien erhalten werden sollen. Früher war das beim Adel, heutzutage sind es immer mehr Leute, denen der Wohlstand die Fantasie erlaubt, dass sich alles kaufen lässt, auch ein Kind.

Der Wunsch eines eigenen Kindes hat über die Jahrtausende merkwürdige Wege hervor gebracht. Es gibt untergeschobene Kinder, Adoptionen und den Wechsel des Geschlechtspartners. Die Leihmutter gibt es als Folge der medizintechnische Erfindung, den biologischen Zusammenhang von Zeugung und Geburt aufzulösen, erst seit 40 Jahren, hat sich aber erst in jüngster Zeit auf einem internationalen Markt ausdifferenziert. Meist arme Frauen in anderen Ländern vermieten dabei gegen Geld ihre Gebärmutter. Es ist unmittelbar klar, dass allein diese Möglichkeit materielle, medizinische, soziale, emotionale und rechtliche Folgen hat die unüberschaubare und unregelbare Probleme hervor bringen. Die Fortpflanzungsmedizin eröffnet auch die Option, dass gleichgeschlechtliche Paare, alte Menschen und viel andere, die traditionell kinderlos bleiben, einen Kinderwunsch ausarbeiten können. Die Leihmutterschaft in vielen Ländern grundsätzlich strafbar, meistens für die Reproduktionsmediziner, die technologisch assistieren.

In der weltweiten Verflechtung von Märkten wird allerdings die Leihmutterschaft zum Geschäft. Sowohl die meist hilflosen Leihmütter als auch die wohlständigen Menschen mit ungebändigtem Kinderwunsch bieten sich an, von Vermittlerorganisationen zwischen den Kulturen und Rechtssystemen gezielt angeworben und ausgebeutet zu werden. Diese Organisationen stellen sich in der Öffentlichkeit allerdings so dar, als würden sie zum Wohl aller Beteiligten eine Situation herstellen, in der alle gewinnen und glücklich werden. Am liebsten arbeiten sie jedoch ganz ohne Öffentlichkeit und nutzen die weltweiten Preisunterschiede.

Wenn nun – wie es heute in allen Zeitungen steht – ein wohlständiges Ehepaar das bestellte Kind abholt, nicht jedoch das behindert geborene Zwillingskind, dann wird deutlich, dass der Markt der Möglichkeiten aus dem Ruder läuft, wenn die Vielfalt der Natur die präzise Bestellung aushebelt.

In dieser Situation ist es einfach, die Besteller als Unmenschen zu brandmarken, nur weil sie das wollen, was sie bestellt haben. Die Zeitungen und die Leserkommentare sind voll davon.

Offenbar ist es erforderlich, die internationale Regeln und passende Gesetze für eine Leihmutterschaft international zu entwickeln und abzustimmen.

Es ist eigentlich klar, dass die Möglichkeiten der Reproduktion rechtlich flankierender Regelungen und einer dazu passenden Ethik bedarf. Es wird höchste Zeit, eine solche Regelung nicht nur national, sondern auch international auf den Weg zu geben. Eine entsprechende Konvention würde erreichen, dass fast wieder alles beim alten wäre. Fast – denn es ist so, dass Erfindungen, auch wenn sie unnütz sind, grundsätzlich nicht rückgängig gemacht werden können. Es wird also begleitend eine Ethik zu entwickeln und zu verbreiten sein, die die immer mal versteckt mögliche Leihmutterschaft am besten an der Stelle der medizintechnischen Schwangerschaftsassistenz ächtet.