Die Idee wurde mir auf dem Weihnachtsmarkt zugetragen, als ich neugierig – wie ich bin – eine exotische zurechtgemachte Frau hinter einem Vorhang erblickte und dann über dem Eingangsbereich „Wahrsagerin“ las.
Ich habe da so eine Idee …
Ab und zu kommt man in die Verlegenheit, ohne ein gediegenes Weihnachtsgeschenk da zu stehen. Um dieser Peinlichkeit auszuweichen, habe ich in diesem Jahr meine alte Idee modifiziert und die weihnachtliche Variante des Glückskekses kreiert.
In diesen Tagen habe ich also stets einige dabei.
Man weiß ja nie …
Spielart des globalen Altruismusgewerbes
Wer Zustimmung will, braucht knallharte, einfache Positionen, damit er likefähig bleibt. Ob die Position ethischen, fachlichen und praktisch Ansprüchen genügt, ist dabei unwichtig. Positionen mit Feindbild entsprechen also sehr gut dem Ideal der unbedingten Likefähigkeit.
Nachtrag:
Bewegte Bürger
Ich lese gerade, dass der Zulauf von FRIGIDA, oder wie das heißt, damit zu begründen sein soll, dass der Bürger parteien- und politikverdrossen ist. Dem folge ich nicht!
Feiertage
Ich spreche mich ja schon sehr lange für eine Inklusion aller bedeutender Festereignisse aus, die dann auch ausschweifend über das ganze Jahr gefeiert werden.
Musik als Weihnachtsgeschenk
Ich habe als Weihnachtsgeschenk für zwei Halbwüchsige unter 3 Jahren eine Doppel-CD gebastelt, auch weil sie bereits dabei sind, die Kinderlieder hinter sich zu lassen.
Dazu habe ich aus meinem Fundus einzelne Musikstücke ausgewählt, die mir gefallen, jeweils mit einem Seitenblick auf die beiden, die beschenkt werden sollen. Das Ganze ist als unverwüstliches Bilderbuch gestaltet, in dem die Musiker zu sehen sind. Ich habe Fotokollagen beschriftet und in Folien eingeschweißt. Die CDs sind in dieses Buch integriert in eigens geschweißten Taschen, die entstehen, wenn man eine passend gefaltete Papiertüte, die aus der Schweißfolie heraus ragt, mit einschweißt und die schließlich abgeschnitten und mit einem flachen Plastikdruckknopf verschlossen wird. Alle 10 Seiten wurden an der Seite gelocht und dann mit Hülsenmuttern und Schrauben miteinander verbunden.
Man könnte das Buch sogar noch erweitern oder auch mit Sekundenkleber an den Schrauben unauflöslich gestalten.
Jetzt bin ich mal gespannt, wie das Buch mit den CDs ankommt.
Auf die Idee bin ich auch gekommen, weil beide nun seit langer Zeit mit ebenfalls selbstgemachten aber kleineren Fotobilderbüchern spielen, die ich ebenfalls nach gleicher Grundidee selbst hergestellt habe.
Feuerwerk
Ich erinnere gern daran, dass das Feuerwerk eine uralte und eigentlich auch anerkannte, inszenierte Kunstform ist. Wer sich nun gegen das Silvesterfeuerwerk engagiert, der ist denen zuzuordnen, die Theater und Museen für überflüssig halten, weil sie meinen, dass das Geld für vermeintlich wichtigere Sachen auszugeben ist.
Eine derartig selbstgefällige Ignoranz führt zur Verarmung einer kulturellen Vielfalt.
Es ist freilich erforderlich – wie bei anderen Kunstformen auch – nicht nur gut gemeint zu feuerwerken, sondern auch gut gemacht. Das passiert aber nicht durch Aufrufe, das Feuerwerk ganz einzustellen.
Der Silberstreif
So lange die FDP – die Presse berichtet darüber – breitere Parkstreifen für breitere Autos in engen Innenstädten fordert, wird es ihr nicht helfen, wenn sie die Farben und das Logo der Partei ändert.
Es sagt der Protagonist Eddie Felson im Film „Die Farbe des Geldes“ von Martin Scorsese zum Schluss: „I’m back!“
- Ein typischer Cliffhanger!
Mal sehen wie es weiter geht.
Marco „Rolls“ Reus
Der Fußballspieler ohne Fahrlizenz in der Geilkurve hat keine Dummheit gemacht! Er hat sich rücksichtslos über Gesetze und Regelungen für den Straßenverkehr hinweg gesetzt. Ohne Führerschein ist sein Risiko eines Unfalls nahezu maximiert und vor allem das Leben der Mitmenschen in Gefahr. Trainierte Reflexe ersetzen den Führerschein nicht. Der Spieler kann nichts dazu, dass sein Vermögen möglicherweise ausreichen würde, die Folgekosten eines Verkehrsunfalls selbst zu zahlen. Dass Fußballspieler zu viel verdienen ist ja nun klar. Das Bußgeld gegen den Spieler Reus addiert sich nämlich zu eine halben Million Euro. Das sind 90 Tagessätzen seines Einkommens. Es ist unmittelbar einsichtig, dass selbst eine sehr hochwertige Leistung im Sport solche Einkommenshöhen nicht rechtfertigt. Das Einkommen steht in keinem gerechten Verhältnis zu den Einkommen anderer Menschen, die nicht weniger Einsatz zeigen, um sehr viel weniger Einkommen zu erzielen. Schuld daran sind die Spieler allerdings nicht. Dort, wo der Markt entfesselt ist, wird nach Angebot und Nachfrage bezahlt. Die Vereine requirieren über Sponsoren, Übertragungsrechte, Fanartikel und vor allem durch die zahlenden Fans und kostenlose Dienstleistungen aus öffentlichen Mitteln solche Mengen Geld, dass sie die besten Spieler im Idealfall nicht nur kaufen, sondern sogar auf die Reservebank setzen können, damit sie der Gegner nicht kauft.
Bereits die Auswahl der Fahrzeuge, die Sportler so fahren, zeigt, dass die hoch gehandelten Sportler mit Geld überversorgt sind und es nicht einmal merken. Gerade im Fußball schleicht sich deshalb schnell ein Unverwundbarkeitssyndrom ein, und die irre Erkenntnis, man könne sich mit Geld die Welt käuflich gestalten. Die öffentliche Berichterstattung lebt davon, dass man auch darüber wohlwollend berichtet und arbeitet mit an der Heldenschnitzerei mit zugeordneten schmalen Spielerfrauen. Wir kennen das Syndrom von führenden Mafiosi und den weltläufigen Oligarchen im Konsumrausch. Besonders deutlich wird das aber bei dem für Fußballer immer noch als vorbildlich gehandelten Herrn Höneß. Der hält sich bis in den Justizvollzug hinein für einen Gutmenschen, der ab und zu sein überflüssiges Geld abgab. Mit dem geldfundierten Image des Gutmenschen konnte er dann aber noch mehr Geld verdienen. Er verlor sich schließlich in einem selbst gemachten, anscheinend rechtsfreien Raum, in dem er nicht nur alles kaufen, sondern auch alles unbegrenzt gestalten könnte, bis er als kleine kriminelle Wurst aus dem Verkehr gezogen wurde. Das hindert die kapitalverwöhnte Sportlergilde nicht daran, seine Rückführung in den Geld- und Machtapparat ziemlich geschmacklos als Resozialisierung zu verkaufen. Man stelle sich nur vor, wie er in der Jugendabteilung „seines“ Vereins unangenehm auffällt, weil er die Stutzen nicht richtig gewaschen hat. Dass seine alte uns seine neue Rolle im selben Verein unvereinbar sind, das wird bisher kaum bedacht.
Das eigentümliche Verhältnis von Geld und Glück entpuppt sich als schwieriger als wir es je vermutet haben. Viele sind bereits vom Unverwundbarkeitssyndrom infiziert. Eine Therapie würde eine Bereitschaft zur Mitarbeit voraussetzen. Die wird aber im Musterfall Höneß nicht nachgefragt. Nun ist das Syndrom bereits bei Reus offen in Erscheinung getreten. Bei anderen wird es noch verdeckt sein. Die Dunkelziffer könnte höher sein als wir wahrhaben wollen. Wir wünschen Herrn Reus gute Besserung und trösten uns damit, dass die betroffene Population doch sehr klein ist und deshalb eine Epidemie unwahrscheinlich. Trösten wie uns damit, dass Burnout und Depression als vereinigtes Zeitgeistsyndrom die Kehrseite der selben Sache markieren. Sie sind gefährlicher, weil man daran auch ohne Geld leidet. Geld würde uns also lediglich nutzen, die Erscheinungsform zu wechseln:
Tausche Depression gegen Unverwundbarkeit!
„Edathy“ – Affäre
Wer die Wahrheit sagt, das ist mir weniger wichtig als die Tatsache, dass offenbar politikzentral so ein Affentheater inszeniert wird und der Bürger gezwungen ist, nicht abzuschalten, weil er auf die Politik warten, die er bestellt hat. – Heute Abend schalte ich aber doch ab und gehe ins Theater …