Neonazis machen ihr Ding, auch wenn der WDR nicht berichtet

Der WDR In Dortmund berichtet nicht über den Angriff von Neonazis auf ein im Bau befindliches Flüchtlingsheim. Man möchte den Tätern die öffentliche Beachtung verweigern und stuft sie als krank mit einer „erheblichen paranoiden Persönlichkeitsstörung“ ein.

Damit sind zwei journalisische Grundentscheidungen getroffen worden, die nicht unwidersprochen bleiben dürfen.

1

Das, was man nicht mag, ausgrenzend als krank zu stempeln ist die Praxis totalitärer Herrschaftssysteme, die ebenfalls gern ganz außerhalb einer fachlichen Würdigung die Diagnose bestimmen. Die jüngere deutsche Geschichte ist voll davon. Kopiert hier der WDR ideologisch die Vereinnahmung der Psychiatrie durch die Nazis? Was wäre denn nun, wenn ganz echte Nazis ohne jede Einschränkung ihrer Schuldfähigkeit das potentielle Flüchtlingsheim zerlegt haben? Man muss auch damit rechnen.
Hinzu kommt, dass die Kategorie Flüchtlingsheim eine Erfindung einer hilflos sparsamen Politik ist, die die Flüchtlinge mit minimalem Aufwand aufs Wartegleis schieben will. Die Erfahrung zeigt, dass in diesen Heimen eine Förderung der Flüchtlinge und ein alltäglicher Umgang mit Ihnen nahezu unmöglich ist. Ihnen sollten auch aus Kostengründen ohne Begrenzung frei finanzierte Wohnungen und adäquate Hilfen offen stehen. Um das zu vermitteln, muss man selbstverständlich kein Gebäude schreddern.

2

Die Presse kann ihrer allgemeinen Informationspflicht nicht ausweichen, im öffentlich-rechtliche Zusammenhang des WDR darf sie das auch nicht. Die Auswahl der Themen ist im Wesentlichen nicht beliebig. In allen Krisenherden der Welt wird unvermeidlich die Presse ganz nebenbei zum Sprachrohr verabscheuenswürdiger Gewalttäter und verbreiten deren Ideologie gleich mit. Sie infizieren damit nicht den Bürger als Mediennutzer, der sich mediengestützt die Welt aneignet, sondern liefern ihm das Material, was er dazu braucht. Entscheidungen trifft also der Mediennutzer selbst. Es ist genauso eine Anmaßung, Ereignisse zu übersehen, wie sie zu erfinden. Auch wenn man sich vieles appetitlicher vorstellen würde, die gute Presse kocht eben nicht selbst.
Am Beispiel „Pegida“ haben wir gesehen, dass die Presse auch ziemlich nichtssagenden, aber bezeichnenden Initiativen zur öffentlichen Beachtung verhilft. Die Gegendemos haben diese Beachtung  noch einmal gesteigert, bis der Spuk, wie vorausgesagt, kollabiert ist. Niemand ist auf die Idee gekommen, das Ganze durch Nichtbeachtung in der Presse abzukürzen. Das wäre auch nicht lehrreich gewesen.

Hit Me With Your Rhythm Stick*

*

Drei Stockschläge erhalten die beiden Deutschen, die in Singapur die U-Bahn bemalt haben neben 9 Monaten Haft. Ein saudiarabischer Blogger soll insgesamt 1000 Stockschläge erhalten, weil er eine Meinung blogt.
Beide Fälle sind höchst unterschiedlich zu werten, was die Tat betrifft, aber nicht, was die Strafe betrifft.

Stockschläge haben in vielen Religionen und Kulturen der Welt eine Heimat, doch niemand will sich mit ihnen so recht anfreunden. Der Prügelstock gehörte einst in sehr viele Rechtsordnung in der Welt und in die Hand von Vätern und Lehrern. Mit dem Erfindungsreichtum der Inquisition wurde der Schlagstock sogar zur Peitsche weiterentwickelt. Doch dann kam mit der Aufklärung nach und nach das öffentliche Bekenntnis zur Friedfertigkeit. Seitdem werden Stock und Peitsche nur noch im Verborgenen eingesetzt. Immerhin! Der jetzt versenkte Bischof Mixa hat immerhin noch den Stock benutzt – also im Verborgenen.
Dort, wo der Stockhieb noch einen Platz in den staatlichen Strafgesetzen hat, in Singapur, Saudi Arabien oder anderswo, sollte die Einfuhr der Aufklärung an oberster Stelle stehen. Sie hat dort noch viel auszuleuchten und ist in Öl oder IT-Produkten nicht zu bezahlen.
Und nach und nach wird die Aufklärung auch im Verborgenen aufstrahlen.

Gute und schlechte Gewalt

Wenn soziale Missstände zu Demoparolen verdichtet werden, die in ihrer Pauschalität Mitläufer anlocken, dann ist die ideale Voraussetzung geschaffen, damit die gute und die schlechte Gewalt für Sieg und Niederlage gegeneinander antreten. Die Missstände selbst liefern beiden Seiten beste Rechtfertigen. Dabei wird vergessen, dass Rechtfertigungen allein lediglich der endlosen Bewahrung dienen und nicht der Innovation. Dass es gar keine gute und schlechte Gewalt gibt, das ist dann bereits vergessen.

Offenbar ist die Demo ungeeignet, Befunde zu begutachten und in die Politik zu wenden. Sie sorgt für öffentliche Aufmerksamkeit, nicht weniger aber auch nicht mehr.

Bildungsnotstand

Was macht das Fernsehen, wenn die Bilder fehlen? Es fügt sich in die Anspruchslosigkeit. Ein Beispiel:

Immer wenn von ansteckenden Krankheiten die Rede ist – in jedem Jahr gibt es ja so eine Epidemie, die sich mutmaßlich zur Pandemie entwickeln könnte – brauchen allein die Nachrichtensendungen ein Hintergrundbild und am besten auch noch einen Film. Die gibt es aber nicht. Man bedient sich deshalb in Archiven und zeigt im Bild eine Spritze, die in einem Arm steckt, im Bewegtbilder sieht man noch einen Daumen, der die Spritze betätigt. Der Wert dieser Medien tendiert gegen Null. Gerade deshalb wirken sie für den kritischen Zuschauer besonders verletzend und für die Impfstoffindustrie umsatzfördernd.

Christian: Der Suchtzwerg
Christian: Der Suchtzwerg [aus dem ZWERGWERK]

In diesen Tagen starb schon ein Kind an Masern. Und wieder sehen wir die Spritzen in den Oberarmen.
Die allgemein beklagte Bilderflut in den Medien ist offenbar auch dann nicht leicht zu bewältigen, wenn sie lediglich einfältig wiederholt, was jeder schon unzählige mal gesehen hat.
Es wäre zufriedenstellender, dass man die Rundfunkkanäle benutzt, wenn man keine Bilder hat. Jedes Medium hat besondere Stärken.

Hairy Social Performing

Die Berliner BZ traut sich, am 22. 2. 2015 folgende Überschrift:
RTL-Show „Secret Millionaire“
Promi-Enthaarer wird zum Sozialarbeiter
Jens Hilbert zeigt sich gern in schriller Designermode. Für RTL schlüpfte er jetzt in Billigklamotten.

Damit werden die Schlagzeilen aus dem letzten Jahr vertieft, als der abgehalfterte Politstar Berlusconi zur Ableistung von „Sozialarbeit“ verurteilt wurde (sofern man der Presseberichterstattung glauben schenkt). Auch der Ex-BVB-Präsident Niebaum muss übrigens laut BZ vom 13.2.2015 jetzt 50 Stunden „Sozialarbeit“ ableisten.

Es wäre jedoch weitaus seriöser, wenn ein Sozialarbeiter zum Promi-Enthaarer umschulen würde. Eine Dokumention auf RTL zur Enthaarung von Promis würde ich mir gern mal reinziehen.

Jetzt fragt man sich aber doch: Was ist Sozialarbeit? – Ach, ist ja scheißegal!

Männer in Röcken

Zum Thema „Männer in Röcken“ kommt man an Friedrich Nietzsche nicht vorbei.

Er ist in Röcken geboren.

Wenn nun türkische Männer in Röcken  auf die Straße gehen, soll das nicht unerwähnt bleiben.

Sie protestieren in der Türkei aktuell gegen Übergriffe auf Frauen. Wie es in Röcken so ist, bleibt bisher außerhalb des öffentlichen Interesses.

Valentin

Ohne „Valentinstag“ hat uns nichts gefehlt. Jetzt haben wir das käufliche Glück der Valentinsindustrie. Noch ist es nicht allzu schwer, zum eigentlichen Glück zurück zu finden!


Und jetzt ist auch OXFAM außer Rand und Band und zelebriert den Valentinstag.

Liebe OXFAMs: Die  Erfindung der algorthmisierten Freundschaft nach der Art des Valentinstags durch gewinnorientierte Unternehmer ist nicht gemeinnützig und schließt auch nicht die Lücke zwischen arm und reich!