Gute und schlechte Gewalt

Wenn soziale Missstände zu Demoparolen verdichtet werden, die in ihrer Pauschalität Mitläufer anlocken, dann ist die ideale Voraussetzung geschaffen, damit die gute und die schlechte Gewalt für Sieg und Niederlage gegeneinander antreten. Die Missstände selbst liefern beiden Seiten beste Rechtfertigen. Dabei wird vergessen, dass Rechtfertigungen allein lediglich der endlosen Bewahrung dienen und nicht der Innovation. Dass es gar keine gute und schlechte Gewalt gibt, das ist dann bereits vergessen.

Offenbar ist die Demo ungeeignet, Befunde zu begutachten und in die Politik zu wenden. Sie sorgt für öffentliche Aufmerksamkeit, nicht weniger aber auch nicht mehr.

Bildungsnotstand

Was macht das Fernsehen, wenn die Bilder fehlen? Es fügt sich in die Anspruchslosigkeit. Ein Beispiel:

Immer wenn von ansteckenden Krankheiten die Rede ist – in jedem Jahr gibt es ja so eine Epidemie, die sich mutmaßlich zur Pandemie entwickeln könnte – brauchen allein die Nachrichtensendungen ein Hintergrundbild und am besten auch noch einen Film. Die gibt es aber nicht. Man bedient sich deshalb in Archiven und zeigt im Bild eine Spritze, die in einem Arm steckt, im Bewegtbilder sieht man noch einen Daumen, der die Spritze betätigt. Der Wert dieser Medien tendiert gegen Null. Gerade deshalb wirken sie für den kritischen Zuschauer besonders verletzend und für die Impfstoffindustrie umsatzfördernd.

Christian: Der Suchtzwerg
Christian: Der Suchtzwerg [aus dem ZWERGWERK]

In diesen Tagen starb schon ein Kind an Masern. Und wieder sehen wir die Spritzen in den Oberarmen.
Die allgemein beklagte Bilderflut in den Medien ist offenbar auch dann nicht leicht zu bewältigen, wenn sie lediglich einfältig wiederholt, was jeder schon unzählige mal gesehen hat.
Es wäre zufriedenstellender, dass man die Rundfunkkanäle benutzt, wenn man keine Bilder hat. Jedes Medium hat besondere Stärken.

Hairy Social Performing

Die Berliner BZ traut sich, am 22. 2. 2015 folgende Überschrift:
RTL-Show „Secret Millionaire“
Promi-Enthaarer wird zum Sozialarbeiter
Jens Hilbert zeigt sich gern in schriller Designermode. Für RTL schlüpfte er jetzt in Billigklamotten.

Damit werden die Schlagzeilen aus dem letzten Jahr vertieft, als der abgehalfterte Politstar Berlusconi zur Ableistung von „Sozialarbeit“ verurteilt wurde (sofern man der Presseberichterstattung glauben schenkt). Auch der Ex-BVB-Präsident Niebaum muss übrigens laut BZ vom 13.2.2015 jetzt 50 Stunden „Sozialarbeit“ ableisten.

Es wäre jedoch weitaus seriöser, wenn ein Sozialarbeiter zum Promi-Enthaarer umschulen würde. Eine Dokumention auf RTL zur Enthaarung von Promis würde ich mir gern mal reinziehen.

Jetzt fragt man sich aber doch: Was ist Sozialarbeit? – Ach, ist ja scheißegal!

Männer in Röcken

Zum Thema „Männer in Röcken“ kommt man an Friedrich Nietzsche nicht vorbei.

Er ist in Röcken geboren.

Wenn nun türkische Männer in Röcken  auf die Straße gehen, soll das nicht unerwähnt bleiben.

Sie protestieren in der Türkei aktuell gegen Übergriffe auf Frauen. Wie es in Röcken so ist, bleibt bisher außerhalb des öffentlichen Interesses.

Valentin

Ohne „Valentinstag“ hat uns nichts gefehlt. Jetzt haben wir das käufliche Glück der Valentinsindustrie. Noch ist es nicht allzu schwer, zum eigentlichen Glück zurück zu finden!


Und jetzt ist auch OXFAM außer Rand und Band und zelebriert den Valentinstag.

Liebe OXFAMs: Die  Erfindung der algorthmisierten Freundschaft nach der Art des Valentinstags durch gewinnorientierte Unternehmer ist nicht gemeinnützig und schließt auch nicht die Lücke zwischen arm und reich!

Die Arbeit des losen Bischofs

Es ist gut, dass der ehemalige Bischof von Limburg jetzt eine neue Arbeit gefunden hat.

Es wird auch in zahllosen Presseberichten gesagt, welche Bezeichnung die neue Arbeit im Vatikan hat. Was er dort nun aber tatsächlich macht, darüber weiß offenbar niemand Bescheid.

Das regt die Phantasie an. Es führt aber auch zu ganz fiesen Träumen und Mutmaßungen.

Das beste wäre noch, er machte gar nichts – vielleicht auch als Heimarbeit.

Die blöden Sportreporter

Was gehört eigentlich so zum Aufgabenspektrum der Sportreporter? Sie stellen immer so viele unbedeutende und oft auch unbeantwortbare Fragen.

Ich stelle mir vor, dass ich ein Skispringer bin und dass mich einer dieser Sportreporter fragt: „Wie gehen sie mit dem Wind um?“ – Was sollte ich denn da sagen?

Abgehende Winde sind mir immer noch am liebsten und ich tue so, als ob sie mir gleichgültig sind.
„Es ist schon so:  Die Fragen sind es, aus denen das, was bleibt, entsteht.
Denk an die Frage deines Kindes: „Was tut der Wind, wenn er nicht weht?“
Erich Kästner