Darf es etwas mehr sein?

Wir kennen die Übereifrigen! Sie gibt es überall. Wer die Burka trägt, der gehört auf alle Fälle dazu. Denn mit der Burka wird das Verhüllungsgebot des Koran voreilend übererfüllt.

In der CDU diskutiert man nun wieder ein Verbot der Burka.

Dabei ist eigentlich seit der Deklaration der Menschenrechte klar, dass ein Verbot – gleichgültig, was da zum Verbot ansteht – lediglich die Vernunft auf die lange Bank schiebt.

Klar ist aber auch, dass die Möglichkeit besteht, dass eine Frau mit Burka glaubt, besser auszusehen als ohne Burka. Mit welchem Argument sollten wir ihr die Burka verbieten?
Und klar ist auch, dass es Männer gibt, die sich unter einer Burka –aus welchen Gründen auch immer – ins öffentliche Leben begeben. Und weil das so schwer zu belegen ist, sage ich einmal ungeprüft: „Hinter der Burka – das sind doch alles Männer!“
Ich bastle mir gerade eine Burka, damit ich auch einmal die Vorzüge der Burka austesten kann. Wenn ihr mich ansprecht, versuche ich mit gehobener Stimmlage zu reagieren. Ich bin gespannt, ob ihr mich erkennt.

Bundestagsreden – eben!

Im Bundestag gilt der Standard, dass alle Mitglieder des Parlaments und nahezu alle Gäste, denen dort das Mikrofon aufgedreht wird, an bestimmte Interessen und soziale Konstellationen gebunden sind und deshalb wohlgedrechselte Worte wählen, um den Status quo des politischen Gleichgewichts nicht zu sehr zu belasten.
Wolf Biermann war nun der erste, der dieser Art der Rücksichtnahme nicht folgen muss und deshalb rücksichtslos seine Position vertritt.
Seine Position mag man kritisieren. Lobenswert ist aber der starke Wind der Freiheit, der dem hohen Haus zurück gegeben werden muss.
„Freedom´s just another word for nothing left to lose“ [Kris Kristofferson]

Eigentor!

Früher, als ein Eigentor noch ein Selbsttor war, hat man sich damit keine Mühe gemacht, sondern gegebenenfalls nur geschämt.

Heute titelt der Tagesspiegel
Christoph Kramer und das Eigentor des Jahres

Es ist also so weit, dass man sich in Zeiten der Eigentore mit einem Lächeln schämt und direkt schon den obersten Ranglistenplatz der schönsten Eigentore beansprucht.
Aus circa 45 Metern den eigenen Torhüter zu überlupfen, das ist schon eine Kunst!
Als der Torhüter noch Torwart hieß, waren Ballrückgaben noch selten. Man spielte nach vorn, nicht nach hinten.
Was den Christoph Kramer auch immer geritten haben mag, es bereichert auf alle Fälle den Fußball!

Nachtrag:

Damit war ja zu rechnen!
Die Welt zeigt die ganze Hitparade der Eigentore

Am 9. November ist was los …

Nur wird allerorts gesammelt, was der Deutsche denn so am 9. November vor 25 Jahren gemacht hat. Wenn er nicht gerade die Berliner Luft geatmet hat, dann wird er wohl am Fernsehgerät verfolgt haben, wie die Bürger den tödlich überregelten Staat mit einfach formulierten Interessen in Windeseile überfordert haben. Die Geschichte lehrt, dass die Überforderungen dieser Art über kurz oder lang alle Verfassungen zum Einsturz bringen, wenn ihnen menschliche Interessen entgegen stehen.
Ich lag an diesem Tag vor 25 Jahren nach einer Knieoperation zu Hause auf dem Sofa und mit dem linken Bein zur Entlastung hoch auf der Lehne. Dazu gab es nett dekorierte Häppchen und ein kleines Glas Rotwein. Es war mein Geburtstag!
Heute kommuniziert mein Computer, dass ich damit nicht allein bin.

NOgeb

Ein gewisser Norbert Ortmann soll auch Geburtstag haben.

Ich zweifele nicht daran, dass jener auch mal hinter der Mauer auf den Putz gehauen hat, wie auch damals am 9. November gegen die Naziangriffe auf die Bürger jüdischen Glaubens und damals am 9. November gegen den Hitler-Ludendorffs-Putsch an der Münchener Feldherrnhalle, am 9. November für die Abdankung des Kaisers und am 9. November für die Märzrevolution, die eine demokratische Verfassung hätte bringen können.

Heute sitze ich da, mit einer Tasse Tee und genieße den für ein Menschenleben immerwährenden Frieden wie eben auch diesen Tee. Die Freiheit in Frieden will gewagt werden, täglich neu. Wenn man sie im sicheren Besitz wähnt, verändert sie unter Beibehaltung ihres Namens ihre Eigenschaften und schlägt als Bevormundung übel auf uns ein. Diese Wendungen werden immer spitzfindiger: Die Bevormundung begegnet uns gerade sehr stark im Mainstream bis hin zum Mainstream in Subkulturen.
Das Essen ist gut! –– und ein Doppelleben wäre nicht von schlechten Eltern!

Nichts als Tellerrand

Man könnte also sagen, ich habe bei meiner Reise durch die Weltliteratur über den Tellerrand (französischer Philosoph des 22. Jahrhunderts) hinaus alles kennengelernt, ohne mich in die Tiefen der Texte begeben zu müssen.
Ich bin damit Trendsetter.
Denn nur über die Verkostung von Werbung und Abstracts gewinnen wir die Zeit, das vollständige Wissen um Schönheit und Leidenschaft für ein Menschenleben verdaulich zu gestalten.

Das Tier in mir

Das Tier sieht sich immer schon einer überlebensfeindlichen Welt ausgesetzt. Rechnen wir einmal die Naturgewalten und die andern Tiere raus, bleibt der Mensch als Verursacher des Leids im Fokus, obwohl er selbst ja durchaus das Leid aus eigener Erfahrung kennt. Es ist unmittelbar vernünftig, für Mensch und Tier das Leid zu teilen (Mitleid) und zu beseitigen. Die Beseitigung des Leids macht eine Nothilfe erforderlich, aber auch die Sicherung von individueller Autonomie, weil Tier wie Mensch traditionell zu wissen glaubt, war für den anderen gut ist.

Nun hat sich der Anspruch, dass Menschen auch die Autonomierechte der Tiere schützen, vorrangig auch dort etabliert, wo die Menschenrechte gesichert und nicht mehr tagtäglich umkämpft sind. In vielen Gegenden der Welt sind die Menschenrechte nachrangig und die Rechte der Tiere meist gänzlich unbekannt.

Und trotz aller Leiderfahrung setzt sich gerade bei den bekennenden Tierrechtsaktivisten ein Trend durch, das Tierrecht tiergerecht zu deuten und mangels verbaler Mitsprache der Tiere, für sie das Wort zu führen, und dabei den Kontakt zum Tier gänzlich aufzugeben. Sie können unwidersprochen ihre Hunde und Katzen bis in die Depression zerschmusen, sie als letzte treuen Weggefährten aufopferungsvoll als bessere Menschen stylen, die in zahllosen Videosequenzen als Lol-Cats oder sonst irgendwie dadurch scheinbar an Profil gewinnen, dass sie alles das tun, was dem Mensch als Vielfalt offen steht. Der Papagei, der singend einen Kinderwagen schiebt, wird fast unwidersprochen geliked. Das moderne Haustier ähnelt in dieser Form dem missbrauchten Internatsschüler, dem die fruchtbare Nähe des vermeintlich humanistischen Lehrpersonals aufgedrängt wird.
Auf der menschlichen Seite etabliert sich mehr und mehr eine tierschützerische Feindposition, die den nicht ausgewiesenen Tierschützern a priori die Rolle des menschlichen Schweins zuschreibt. Wer die Position eines selbsternannten Tierschützer kritisiert, sieht sich sehr schnell im Spalier zähnefletschender Ungeheuer, die sich nicht zu schade sind, mit ihrem Gehirn zu kokettieren, das sie in aller Solidarität mit dem Betriebssystem eines Sperlings laufen lassen. Sie verbreiten im Gegenzug tagtäglich Dokumentationen über die Verwertung des Tieres unter dem Primat der Geldvermehrung, notfalls auch in der Wiederholung und zwingen die ausgemachten Feinde zum Abschalten. Für eine gesteigerte Aufmerksamkeit und erst recht für eine Auseinandersetzung ist dieses Bombing ungeeignet.
An einem Beispiel des Zirkus:
Hätte ich einen Zirkus, würde ich gern bekannte oder vorübergehende Tiere fragen, ob sie da mitmachen wollen. Wenn sie, aus welchen Gründen auch immer, ein deutliches Ja unter herrschaftsfreien Bedingungen schuldig bleiben, dann wird mein Zirkus ohne sie stattfinden. Der Zirkus gestaltet, ganz allgemein, eine gegenwartstranszendierende Phantasie und ist als Kultur der Extraklasse zu markieren. Ich habe schon seit Jahren kein Tier im Zirkus gesehen. Und die von mir bevorzugten Zirkusse respektieren alle Tiere, die nicht mitmachen wollen.
Nun agitieren ganze Scharen von Tierrechtsaktivisten pauschal gegen den Zirkus und damit gegen eine unverzichtbare Kunstform. Sie geben sogar an, Eltern könnten ihre Kinder mit einem Verzicht auf den Zirkus vor dem Anblick missbrauchter Tiere schützen. Jetzt gehen sie noch einen Schritt weiter [Die Tierbefreier Düsseldorf]: Sie fordern dazu auf, Zirkusplakate  zu prüfen, ob denn an Ort und Stelle eine kostenpflichtige Plakatiergenehmigung vorliegt, um den Zirkus fehlendenfalls bei der Gemeinde mit kostspieligen Folgen zu denunzieren. Tiere kommen in der Argumentation nicht mehr vor.
Spätestens an dieser Stelle merkt man ganz deutlich, dass der designierte Denunziant den Blick auf die Freiheitsrechte eingebüßt hat und mit primitivsten und pauschalen Mitteln das Tier zur Pflege der zerrissenen Seele des Menschen instrumentalisiert. – Die Freiheit der Kreatur rückt damit in weite Ferne!
Zum guten Schluss wird mir nach einem Widerspruch manchmal sogar eine Folter gewünscht, damit ich auch etwas mit den Tieren gemeinsam habe. Und dann wendet sich der sorgende Tierfreund hoffentlich von mir ab – und begibt sich auf den Weg zur herzstärkenden Therapie für seinen alten Hamster.

Immer diese Kinder

Im Straßenbild sind Kinder recht selten geworden. Bisher habe ich das immer in einem Zusammenhang mit dem beliebten Kinder-Döner gedeutet.

Kinder warten auf ihren Tod

Dabei habe ich ganz außer Acht gelassen, dass auch der Kinder-Pfannkuchen nicht unmaßgeblich dazu beitragen kann, dass man die Kinder so selten sieht.

KPK
Hier lockt der Kinderp-FAN-kuchen. Er ist wohl voller Überraschungen …

 

Ich warne!!!

Und ich bitte, diesen Hinweis zu berücksichtigen!