Eigentlich ist es klar: Eine Sprache kann überhaupt nicht vegan sein, auch nicht, wenn man auf das Wort Schweineschnitzel verzichten würde. Denn die Sprache lebt gegen alle Regelhaftigkeit.
Jetzt sehe ich aber gerade im Internet: „Vegane-Flusskreuzfahrten“ im Angebot. Mich irritiert zunächst der störende Bindestrich. Vor allem sehe ich aber nicht, an welcher Stelle so eine Kreuzfahrt vegan sein soll. Es geht doch um Menschen und ihren ethisch begründeten Umgang mit Tieren, wenn von vegan die Rede ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auf dem Schiff kein Leder verarbeitet wurde und der Kapitän keine Ledertasche hat und sich kein unerfahrener Lachs in der Schiffsschraube verheddert. Jetzt lese ich, dass es dort untervegs (sic!) auch Vurst (sic!), Vraps (sic!) und Vrikadellen (sic!) gibt. Wenn das alles auch nur Marketing ist, vermisse ich darin doch die versprochene Ethik und erkenne auch keine Bereicherung der Sprache. Ich bin allerdings überrascht, in welchen irrsinnigen Zusammenhängen veganisiert wird. Ich kenne es auch aus anderen Gemeinschaften, die eine bestimmte Ethik teilen: Ihre Mitglieder werden mit der Zeit etwas seltsam in ihrer Ausschließlichkeit und besiedeln die Welt ohne zu vragen und basteln sich ein eigenes Vokabular, eine eigene Forschung und vieles mehr …
Weil es nahezu keinen veganen Impfungstoff gibt, stößt der Veganer auch schnell auf Gruppen, die den gottgeschenkten Körper ohnehin vor jeder Spritzennadel bewahren. Ich befürchte über solche Kontakte eine Verbreiterung der ethischen Basis bei gleichzeitigem Verzicht auf den herrschaftsfreien Dialog der Subjekte.
Okay, ich bin ziemlich stark auf Gemüse, aber vielleicht ist immer noch zu viel Käse dabei. Ich meide allein wegen des Namens plant based Clean-Eating-Restaurants.
Ich bitte darum, auf Keseproben an meine Adresse zu verzichten! Bienenerbrochenes mag ich ohnehin nicht.
Ich kenne aber einen Veganer in Gorgonzola. Er teilt meine ehrliche Überzeugung, dass Tiere, die in Medien mit humanoider Attitüde vorgeführt werden, Missbrauchsopfer sind.
Dieser und jener Neger
Das Logo der Mainzer Dachdeckerfirma Neger ist neuerdings umstritten.
Gandhi als Vorbild
Es macht mir keinen Spaß mehr, Mahatma Gandhi, Albert Schweitzer oder John Kennedy als Vorbild präsentiert zu bekommen!
Das hat damit zu tun, dass Vorbilder lediglich positive Eigenschaften bündeln und ihnen damit einen Status zugeschrieben wird, der ihnen icht zusteht.
Das hat aber auch damit zu tun, dass das Vorbild seinen Zweck noch in gut integrieren mittelalterlichen Gesellschaften erfüllt hat, aber angesichts neuzeitlicher Anforderungen für Erwachsene unbrauchbar ist. Kinder müssen bei einer gelungenen Entwicklung mit der Jugend ihre Helden aufgeben und ihre Identität aus einer nie endenden Balance unterschiedlicher Erwartungen beziehen.
Hinzu kommt, dass solche überaus beliebten Vorbilder gern einmal benutzt werden, weil sie sich posthum ja auch nicht mehr wehren können. So liest man beispielsweise häufig, Gandhi habe vegan gelebt und Schweitzer habe sein Urwaldhospital nach medizinisch und menschlich vorbildlich geleitet. Kennedy wird gar gegen alle Belege zur Kunstfigur des Guten gestylt. Das stimmt doch alles nicht. Vorbilder lassen sich in jedem Fall entzaubern und verschwinden dann stets im Gewühl der Jahrhunderte.
Reparation
Gaucks Reparaturbesuch in Athen kam an der Frage nach Reparationen nicht vorbei.“
Im Gegensatz zu Reparaturen gibt es Reparationen immer nur dann, wenn es nichts mehr zu reparieren gibt und Täter und Opfer Staaten sind, wobei der Täter abschließend geächtet worden ist.
Straßenfundstücke
Lampenfieber
Lampenfieber, ursprünglich Lampenfiber, kennzeichnet den Stabhochsprung des Meister Lampe [lyrisch für Hase] mittels eines Fiberstabs [aktuelle Stäbe sind aus CFK] zur Verbringung der Ostereier an meist schwer zugänglichen Stellen.
Osterhase
Die große Würfelverschwörung
Gott würfelt nicht!
Albert Einstein
Aber Herr Einstein!? Können Sie das beweisen?
Steckt nicht in jedem Würfel, den wir für uns entscheiden lassen, ein kleiner Gott?
Es besteht aber kein Grund zur Aufregung: Albert Einstein hat das nie gesagt.
Zum Tage
Offenbar hat sich die LÜGENPRESSE in geheimen Absprachen entschlossen, heute, am 1. April, auch noch alle Restvernunft aus der Berichterstattung zu entfernen.
Ohhhh, ist das satyrisch …
Schnell nachgepusht …
In der „Emma“ fordert Frau Pusch: Frauenquote fürs Cockpit!