Die Aufstellung

Alle stellen sich auf.

Sie sind gut aufgestellt oder gar schlecht aufgestellt.

Warum eigentlich? Waren wir nicht froh, als wir vor Unterrichtsbeginn nicht mehr in Zweierreihen aufgestellt in die Schule geführt wurden?

Die Aufstellung ist eigentlich vor langer Zeit als die räumliche Positionierung von Soldaten in einer Schlacht kultiviert worden. Hätte diese Sichtweise eine Bedeutungsverschiebung erfahren, wie Maus oder geil (nicht jedoch geile Maus), würde ich mich sicher auch gern einmal neu aufstellen. Es ist aber so, dass die militärische Grundidee des Aufstellens die Strategie der Betriebsführung genau so erobert, wie die Personaldisposition in Parteien, Verbänden und Vereinen. Sie alle wollen immer häufiger erfolgreich bis siegreich am Markt zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle stehen, also gut aufgestellt sein.

Wenn eine Fußballmannschaft aufgestellt ist, dann ist die Verbindung zur Schlacht – freilich unter humaneren Regeln – ja gegeben. Aber eine Familienaufstellung — das geht ja nun gar nicht!

Mein Fazit: Der Pazifist ist nur unaufgestellt erfolgreich. Der freiheitlich denkende Mensch sichert seine Integrität gegen den Modetrend der Aufstelleritis und nimmt Abschied von diesem fiesen Wort.