Harry & Meghan

Es gibt eine Trennung in einer königlichen Familie.

Die aktuelle Aufführung von Harry und Meghan Sussex erinnert mich an eine Erzählung von Heinrich Böll. Sie heißt: „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ und ist einfach zusammengefasst:

Die Mutter der Familie zelebriert ihr Weihnachten nach einem bestimmten Muster und alle ringsum machen mit. In der schlechten Zeit damals neigt die Mutter dazu, die Feierrituale zu verlängern und immer weiter zu verlängern, weil das ihr Glück immer wieder für einen Moment rettet. Irgendwann können die Schauspieler nicht mehr bezahlt werden, die die Plätze und Rollen der Familienmitglieder irgendwann einnehmen und am Ende sitzen nur noch Puppen am Tisch. Das Ritual überlebt die handelnden Personen. Alle Kinder gehen ihren Weg außerhalb der unendlichen Feierei.

Die britische  Königsfamilie lebt in einer weitgehend ritualisierten Welt, die in Traditionen gründet, die man besser nicht befragt. Sie werden begleitet von einer Hofberichterstattung, die darauf achtet, dass niemand mit Extravaganzen ausschert und das System und seine Gewinner gefährdet.

Da ist es doch vollkommen normal, dass Harry und Meghan mit ersten Erfahrungen in der Erwachsenenwelt nach Unabhängigkeit streben und ihr eigenes Ding machen. Da will man ihnen respektvoll nicht einmal vorschreiben, wie das eigene Ding auszusehen hat.

Ich vermute, sie machen es goldrichtig, obwohl es ihnen letztendlich unmöglich sein wird, vom Gold und anderem Reichtum wegzukommen und wirklich eigenständig zu sein. Das ist eine schwere Hypothek. Vielleicht gelingt es ihnen ja, ihr Vermögen auf dem Weg zur unbedingten Freiheit runterzudampfen.

Kommentar

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