Ich habe da mal ne Antwort

Meistens stellen Journalisten den Politikern die Fragen. Andersherum würde man sofort eine Grenzüberschreitung wittern. Nichts ist so konservativ festgelegt, wie das Verhältnis derer, die uns mit Aktualitäten versorgen. Fast alle halten sich daran. Selbst eine Kritik an Fragen ist tabu. Nicht tabu ist allerdings, Antworten zu geben, die klammheimlich die Frage außer acht lassen. Die Kritik des Journalisten daran ist allerdings zugelassen.

Nun gab es den Sonderfall, dass im Eifer der Berichterstattung Journalist und Politiker an unterschiedlichen Orten waren und die technische Übermittlung der gesprochenen Worte einseitig gestört war. Da sagte der Politiker, die Chance nutzend, er würde dann gern die vermeintliche Frage beantworten, ohne sie gehört zu haben. Damit wäre der journalistische Anteil des Gesprächs zur Bedeutungslosigkeit verdammt worden. Die konservative Rettung kulminierte deshalb in dem Merksatz: „Keine Antwort ohne Frage!“ 

Ich sage das nur, weil die Berichterstattung der Medien immer dann interessant wird, wenn etwas schief läuft. Antworten ohne Fragen sind jederzeit möglich.

Die Akteure waren – aber das tut nichts zur Sache – Bettina Schausten (ZDF) und Robert Hobeck (Grüne).

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