Die alten weißen Männer und ich

Warum hat die Frau Passmann diese „alten, weißen Männer“ auf die Spur zeitgenössischer Schreiberei gebracht? Ich glaube, es war ein Versehen. Und warum sind sie so schlecht, wie sie jetzt immer dargestellt werden? Mittlerweile geistern sie sogar zwischen den Zeilen herum, ohne ausdrücklich benannt zu werden.

Ich muss darüber jetzt eigentlich nichts schreiben. Frau Passmann hat das ja schon gemacht. Aber sie sind ihr dann doch entglitten und verstopft nun die Informationskanäle. Das ist so ärgerlich, dass ich nun etwas sagen will.

Er ist also alt. Hm .… dafür kann er nichts, weil uns das Leben im Lauf der Zeit allgemein alt macht. Er ist also weiß. Hm… dafür kann er nichts, weil die Hautfarbe über die Abfolge vieler Generationen vererbt ist. Er ist also ein Mann. Hm… dafür kann er nichts, weil die unzählig vielen Spielarten der Geschlechter sich bereits vorgeburtlich konkret einstellen.

Also können die alten, weißen Männer nur bemerkenswert sein, weil gerade diese dreifaltige Eigenschaftskombination bei einem Menschen stets eine verabscheuenswürdige Sozialisation hervor bringt und er sich partout nicht dagegen wehren will. Es wäre also etwas verständlicher, wenn diese Sekundäreigenschaften beschrieben würden und der alte, weiße Mann, so wie er durch die Welt läuft, aus der Haftung entlassen würde.

Ich bin selbst so einer und ich kann nur sagen: Ich bin humanistischer Anarchist, irgendwie auch ziemlich schwarz, jung und feministisch, fantasiebegabt, kommunikativ und an der sich entwickelnden und inklusiven Vielfalt interessiert. Als alter, weißer Mann werde ich mich weiß Gott nicht ins Spiel bringen.

— Und jetzt kommst Du!

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