„Die Jugend“

Der Autor trimmt sich jugendlich, ohne jeden Anspruch darauf, ernst genommen zu werden

Seitdem mit einem Schwerpunkt jüngere Menschen andere Parteien wählen als zuvor und damit die über Jahrzehnte geübte Wahlpraxis durcheinander bringen, fühlen sich mal wieder viele Leute veranlasst, über „die Jugend“ Mutmaßungen anzustellen.
Bei allem, was ich da bisher gelesen habe, sind es wohl ausnahmslos Besserwisser, die sich für die Beweggründe Jugendlicher nicht interessieren, aber krampfhaft überlegen, welches subkulturelle Produkt so hergerichtet werden kann, dass „die Jugend“ keinen Mist macht und sich für einen leblosen Mainstream einfangen lässt.

Das war nie anders. Es war bereits in der katholischen Jugendarbeit der 60er Jahre so, dass das wirklichkeitsfremde Konstrukt „Jazzmesse“ Heilwirkung entfalten sollte, obwohl nur billiger Softpop dabei herauskam. Es war ein Graus und alle versuchten sich gutgläubig daran, mit so einem schmalen Kunsthauch von Freiheit zu locken. Die Jeans aus der DDR war auch so ein kläglicher Versuch fehlgeleiteter Strategen.

Mein Rat ist, das ganze Ding ohne Erwachsene, aber mit Menschen zu machen und Mutmaßungen über die Jugend einzustellen.

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