Picknick im Wandelgang

One man one vote ist die Grundregel der repräsentativen Demokratie. Was der Einzelne will, spiegelt sich idealerweise in Parteien, die die Auseinandersetzung darüber befeuern und möglicherweise in Parlamenten daran arbeiten, den Volkswillen zur praktischen Politik werden zu lassen.

Wenn nun einzelne Bürger – die ja ganz nebenbei auch das Wahlrecht nutzen – daran vorbei im Auftrag wirtschaftlicher Unternehmen als Lobbyisten ihre Argumente zur Geldvermehrung noch einmal den Abgeordneten flüstern, dann konkurrieren sie unfair mit dem Wahlvolk. Wenn man merkt, dass der Wandel in der Industrie – besonders in den Bereichen Automobilität und Umwelt – bis zur Unwirksamkeit abgebremst wird, dann wird deutlich, dass wenige Lobbyisten politisch mehr bewirken als ein Wahlvolk von vielen Millionen.

Das Vertrauen in die repräsentative Demokratie ist erschüttert und man mag sich die Frage stellen, ob es nicht besser ist, als Lobbyist zu arbeiten oder – wenn das Geld fehlt – sich noch ganz andere Sachen auszudenken, damit man mit den Lobbyisten gleich zieht und den verlorenen Einfluss mit anderen Mitteln zurück gewinnt. Die traditionelle Stimmabgabe reicht offenbar nicht mehr aus.

Als Influencer muss man schon eine Bombe sein.

Kommentar

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