Was bringen die Bilder

Das Fernsehen hat vor allem bewegte Bilder zur Grundlage.

Immer dann, wenn es in der journalistischen Berichterstattung keine Bilder gibt, dann ist das Problem offensichtlich. Man kann in solchen Fällen lediglich einen Text sprechen lassen. Das geht aber nur bei ganz kurzen Texten, weil sonst die Aufmerksamkeit fehlt und sich jeder fragt, ob er nicht doch lieber Radio hören soll. Manchmal gibt es ein Standbild dazu. Wenn es beispielsweise um Impfungen und Drogenkonsum geht, zeigt man gern ein Standardbild mit einer Spritze im Oberarm. Solche Bilder haben allerdings keinen Informationswert und ihr Unterhaltungswert liegt mit den ständigen Wiederholungen unter Null: „Pass auf, gleich kommt wieder die Spritze!“ Viele Zuschauer sind von diesem immer wiederkehrenden Bild genervt. Manchmal zeigt man auch bewegte Bilder, die zur Nachricht hinzu komponiert worden sind. In diesen dunklen Wintertagen wird beispielsweise häufig über die Zunahme der Einbruchsdiebstähle berichtet. Dazu sieht man an einem ebenfalls dunklen Winterabend dunkle Schwarzweißbilder in denen maskierte Gestalten mit Einbruchswerkzeug sich an Türen und Fenstern zu schaffen machen. Es ist ja sehr unwahrscheinlich, dass zeitgleich im eigenen Häuschen so etwas passiert, aber irgendwie läuft einem dann doch ein Schauer über den Rücken. Offenbar sind auch solche Meldungsbegleitfilme eher kontraindiziert. Sie ergänzen die Meldung nicht, lenken sogar von ihr ab.

Es bleibt die Frage, was in den Redaktionen eigentlich so gemacht wird, um den Bürger zu informieren. Sie könnten solche Meldungen selbstverständlich auf den Secondscreen verschieben, der ja immer angeboten wird, wenn man zur Fußballübertragung zeitgleich auch noch Zusatzinformationen haben will oder eben auf das Radio verweisen. In vielen Fällen wird es auch angebracht sein, das öffentliche Informationsbedürfnis etwas geringer einzuschätzen.

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