Ist Metasatire noch satirisch?

Der Herr Böhmermann gilt ja mittlerweile, nach langer Diskussion eines seiner literarischen Werke, als genialer Metasatiriker.

Dabei kopiert er nur das, was wir alle schon im späten Kindergartenalter drauf hatten: „Mama, Scheiße ist ein böses Wort, Scheiße darf man nicht sagen – nä Mama?“

Die Freude an der Grenzüberschreitung teile ich also. Wenn es darum geht, jemanden richtig zu beleuchten, wie diesen in jeder Beziehung in aller Selbstherrlichkeit übergriffigen Erdogan, kann die Grenzüberschreitung ein probates Mittel sein, wenn es wirken soll. Aber die Reichweite ist auch begrenzt. „Ziegenficker“ wirkt beispielsweise wie so ein Ausschalter, der viele erst gar nicht mehr über Zusammenhänge nachdenken lässt.

Übrigens: Der Gebrauch dieses Wortes kommt direkt aus dem türkischen Kulturkreis. Es hat das Zeug zum Exportschlager, obwohl es zunächst nur für einen begrenzten Zweck ausgeliehen war.

Zum Glück: „Isch fick deine Mutta!“  hat sich über die Jahre als harmloser Widerspruch türkischer Jugendlicher in Deutschland etabliert. In diesem Kontext wird Erdogan schneller zum ebenfalls etablierten „Hurensohn“, als ihm lieb ist.

Der Ziege geht es gerade nicht so gut. – Siktir git!

siehe auch

Das Gedicht selbst gibt es wohl nur noch im Fanbesitz. Eine ausgezeichnete mediale Auseinandersetzung zum Gedicht:

unumgängliche Nachtrag! – keine Satire!

Ich empfehle den erläuternden Artikel der WELT

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